Ransweiler Platzbenennung: Keine Stimme für Selenskyj

Ein Bürger aus Ransweiler hatte beantragt, diesen Platz vor der Dorfgemeinschaftshalle nach Wolodymyr Selenskyj zu benennen.
Ein Bürger aus Ransweiler hatte beantragt, diesen Platz vor der Dorfgemeinschaftshalle nach Wolodymyr Selenskyj zu benennen.

Wird es in Ransweiler künftig einen „Selenskyj-Platz“ geben? Diese Frage hatte der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung auf der Tagesordnung. Die Entscheidung war unmissverständlich.

„Gibt es in Ransweiler bald einen Selenskyj-Platz?“. Diese Frage hat sich im März die ganze Nordpfalz gestellt, als bekannt wurde, dass ein Bürger der Gemeinde beantragt hatte, das bis dahin namenlose Gelände vor der Dorfgemeinschaftshalle nach dem ukrainischen Präsidenten zu benennen. Der Rat der 250-Einwohner-Gemeinde, der über den Antrag entscheiden musste, hatte sich damals drei Monate Bedenkzeit genommen.

In der jüngsten Ratssitzung ist die Entscheidung dann gefallen: Die Benennung wurde einstimmig abgelehnt. Wie inzwischen öffentlich gemacht wurde, hatte der Walter Desoi den Antrag gestellt – mit der Begründung, ihn habe das Handeln und der Mut des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in dem von Russland völkerrechtswidrig begonnenen Krieg sehr beeindruckt. Selenskyj nehme persönliche Risiken auf sich und verteidige stellvertretend für Europa die Demokratie, so Desoi. Dieses aus seiner Sicht vorbildhafte Verhalten gelte es vor Ort zu unterstützen, und mit der Namensgebung könne ein positives Zeichen gesetzt werden.

Im Rat herrscht Einigkeit

Wie Ortsbürgermeister Hans- Jürgen Wieland der RHEINPFALZ im Nachgang zur Sitzung mitteilte, gab es im Rat keine Aussprache zu dem Antrag. Es habe Einigkeit darüber geherrscht, dass er voreilig gestellt worden sei.

Die RHEINPFALZ hat versucht, auch Bürger aus Ransweiler zu dem Thema zu befragen. Sie alle lehnten den Vorschlag ab, und die meisten wollten ihren Namen nicht in der Zeitung lesen. Der Ransweilerer Winfried Herzog findet die einstimmige Ablehnung des Antrages richtig. „Was macht denn die Gemeinde, wenn morgen Bürger kommen und Plätze zum Beispiel nach Fritz Walter oder Horst Eckel benannt haben wollen?“, stellte der ehemalige aktive Fußballer in den Raum. Christian Angne, lange kommunalpolitisch in Gemeinde, Verbandsgemeinde und Landkreis für die FDP tätig, fände eine Benennung des Platzes nach Selenskyj unangemessen. Es passe nicht für Ransweiler, so Angne. Außerdem sei er nicht dafür, Plätze oder Einrichtungen nach noch lebenden Personen zu benennen.

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