Donnersbergkreis „Klein, aber entspannt“

In Einselthum lobten die Besucher die Bandbreite an Anbietern, die tollen Spezialitäten – und vor allem, dass es keine Massenabf
In Einselthum lobten die Besucher die Bandbreite an Anbietern, die tollen Spezialitäten – und vor allem, dass es keine Massenabfertigung gab.

Auf Initiative des Grünstadter Whisky-Vereins „Greenville Malt Society“ fand in Einselthum am Wochenende die erste Pfälzer Whisky-Messe statt. Über 250 Besucher kamen bereits am ersten Tag und zeigten sich begeistert vom breiten Angebot ausgewählter Tropfen, den informativen Tastings und der lockeren Atmosphäre der Veranstaltung.

„Ich besuche regelmäßig die Whiskymessen in Deutschland“, sagte beispielsweise Volker Dück aus Pirmasens, „aber diese hier ist etwas ganz besonderes. Sie ist zwar nicht so groß wie die in Frankfurt oder Oberhausen, dafür ist es hier schön entspannt und man kommt gut mit den Anbietern ins Gespräch. Außerdem sind hier viele deutsche Destillerien vertreten.“ Auch Markus Herrmann aus Gundheim bestätigte dies: „Dieser Event ist rundum super. Angefangen bei der ansprechenden Homepage der Greenville Malt Society über die perfekte Organisation bis hin zu den sehr informativen Tastings. Hier gibt es eine gute Bandbreite an Anbietern, tolle Spezialitäten und vor allem keine Massenabfertigung wie bei vielen anderen Messen. Ich habe hier nichts vermisst. Das wird hoffentlich fortgesetzt.“ Extra für diese Veranstaltung hatte das Saulheimer Unternehmen „Your Whisky“, welches die Initiatoren bei den Vorbereitungen der Messe maßgeblich unterstützt hatte, zwei Exklusiv-Abfüllungen vorbereitet. Unter anderem einen dreijährigen Whisky, der in einem Pedro-Ximenez-Sherry-Fass gereift war, trotz seiner Jugend sehr rund wirkte und mit fruchtiger Süße einen starken Eindruck hinterließ. Die 30 beziehungsweise 36 Flaschen der Sonderabfüllung konnten ausschließlich während dieser Messe erworben werden und waren bereits am Ende des ersten Tags nahezu vergriffen. Höhepunkt an beiden Messetagen war das Tasting „Whisky and Music“ mit dem schottischen Barden Robin Laing. „Wenn wir bei der Greenville Malt Society ein Tasting machen, ist die Musik von Laing immer im Hintergrund zu hören“, sagte Uwe Chormann, Chairman der Greenville Malt Society, im Gespräch mit der RHEINPFALZ. „Im vergangenen Jahr bei der Whisky-Messe in Oberhausen haben wir ihn dann live erlebt. Wir haben ihn angesprochen und in die Pfalz eingeladen. Er hat spontan zugesagt. Um diesen musikalischen Leckerbissen herum haben wir dann die Messe, als Non-Profit-Event für Whisky-Liebhaber konzipiert, vorbereitet.“ Laing zeigte sich begeistert von der Veranstaltung: „Es braucht schon Mut, solch ein Projekt in einem so kleinen Ort anzugehen. Aber ich bin beeindruckt von der Professionalität des Organisationsteams und dem Engagement der Helfer. Alles ist perfekt organisiert, und die überschaubare Größe ermöglicht den direkten und intensiven Austausch der Akteure. Das macht die Whisky Palatina zu etwas ganz Besonderem. Und als Freund guten Weins fühle ich mich hier im Zellertal natürlich sehr wohl.“ In Fachkreisen für seine Lieder rund um den Whisky bekannt, gab Laing dem Abend einen sehr unterhaltsamen Rahmen. Mit lockeren Anekdoten und Witzen bereitete er seine Lieder vor. Die sechs Whiskys – zwei schwedische der Mackmyra Distillery, zwei deutsche der Slyrs Whisky Destillerie vom Schliersee sowie zwei schottische der Laphroaig-Distillery – wurden von den jeweiligen Markenbotschaftern fachkundig vorgestellt. Das Tasting endete mit dem „Torf-Hammer“ von Laphroaig, der einerseits sehr torf-rauchig, andererseits sehr rund und angenehm fruchtig schmeckte. In seiner Präsentation stellte Mark Armin Giesler, der in Schottland ausgebildet wurde und als erster Deutscher überhaupt eine schottische Destillerie leitete, den Organisatoren der Messe auch von Seiten der Aussteller Bestnoten aus: „Ich kann mich an keine Messe erinnern, die so gut vorbereitet war. Noch nie konnten wir unseren Stand so schnell aufbauen. Die Möglichkeit, mit den Besuchern locker ins Gespräch zu kommen, ist hier einzigartig. Das sollte unbedingt fortgesetzt werden, und wir kommen gerne wieder hierher.“

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