Donnersbergkreis Hoher Qualitätsstandard bestätigt

Während eines Ausbildungs-Workshops wurde gestern Dr. Michael Schmid und seinem Kompetenzzentrum für chirurgische Koloproktologie – also der Chirurgie des Enddarms – am Westpfalzklinikum in Kirchheimbolanden von Prof. Dr. Heinz-Johannes Buhr von der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV), Berlin, die Urkunde über die Rezertifizierung überreicht.

Vorausgegangen war Ende des letzten Jahres ein Audit, in dem die Durchführung der notwendigen Fortbildungen, das Vorhandensein der erforderlichen Infrastruktur, das Einhalten der Qualitätsstandards durch Kontrolle einzelner OP-Berichte von einem erfahrenen Chirurgen überprüft und auch durch Teilnahme an einer konkreten Operation bestätigt wurde. Wie Buhr gegenüber der RHEINPFALZ äußerte, „will die DGAV mit diesen Zertifizierungen dazu beitragen, dass sich die Qualität in den Kliniken verbessert und transparent wird. Dazu werden in Facharbeitsgemeinschaften Standards für bestimmte chirurgische Erkrankungen aufgrund wissenschaftlicher Vorgaben und klinischer Erfahrungen entwickelt, mit denen das hohe Niveau der Chirurgie einer Klinik gemessen und nachgewiesen werden kann.“ Laut Schmid muss das Krankenhaus alle Operationen in ein Online-Register eintragen und so mindestens 100 große Dick- oder Enddarmentfernungen pro Jahr nachweisen. Wichtiges Qualitätskriterium seien die späteren Komplikationen. Bei Dickdarm-OPs dürfe es maximal fünf Prozent, bei Enddarm-OPs maximal 15 Prozent Komplikationen geben.“ Dass diese Werte hier gut eingehalten werden, bestätigte Buhr. So liege die Komplikationsrate bei Enddarm-OPs in Kibo sogar nur bei zehn Prozent. Für Deutschland sei das ein absoluter Spitzenwert. „Überhaupt ist Dr. Schmid für Kirchheimbolanden ein Glücksfall,“ so Buhr. „Das Westpfalzklinikum ist deutschlandweit das einzige Kran-kenhaus der Grund- und Regelversorgung, das diesen Leistungsstandard erbringen kann. Und Dr. Schmid war persönlich maßgeblich am Aufbau des Registers für Dick- und Mastdarmerkrankungen beteiligt, das nun eine Risikokalkulation für bestimmte Diagnosen und Therapien ermöglicht. Es ist einzigartig, dass zehn Chirurgen und acht Professoren aus ganz Deutschland in einem Ort wie Kirchheimbolanden zusammenkommen, um sich in chirurgischer Koloproktologie zu qualifizieren und von den Erfahrungen eines Praktikers wie Dr. Schmid zu profitieren.“ Das Westpfalzklinikum gelte auch als Musterklinik für die deutsche Krebsgesellschaft, so Buhr. Da im März Darmkrebs-Monat ist, kündigte Schmid an, dass es am 25. März in der Stadthalle einen Vortrag zu diesem Thema geben wird. (blk)

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