Harxheim Gleich zwei Großprojekte an Zellertalschule eingeweiht

Steffen Antweiler (2.v.l.) zeigt Besuchern den neuen Verbindungsgang der Zellertalschule.
Steffen Antweiler (2.v.l.) zeigt Besuchern den neuen Verbindungsgang der Zellertalschule.

Was lange währt, wird endlich gut. Dieser etwas abgedroschene, gleichwohl zutreffende Spruch lässt sich auch auf zwei Baumaßnahmen auf dem Gelände der Zellertalschule in Harxheim anwenden. Dort wurden am Samstag das neugestaltete Kleinspielfeld und der ins Freie ausgelagerte Verbindungskorridor zwischen zwei Gebäudeteilen offiziell eingeweiht.

„Mit den beiden Projekten haben wir rund 780.000 Euro in den Standort Zellertalschule investiert“, sagte Verbandsbürgermeister Steffen Antweiler der RHEINPFALZ im Nachgang zur Einweihung. „Wir können jetzt mit Fug und Recht behaupten, dass wir auch nach 57 Jahren, denn die Schule wurde schon 1965 erbaut, über einen modernen und zeitgemäßen Schulstandort verfügen.“

Bis er diesen Satz sagen konnte, hat es allerdings – von den Beschlüssen bis zur Fertigstellung – rund vier Jahre gedauert. Bereits Anfang 2018 hatte der VG-Rat Göllheim beschlossen, zwischen zwei Treppentürmen der Schule einen 24 Meter langen und zwei Meter breiten Verbindungsgang zu bauen. Der Grund: Die Türme gehören jeweils zu räumlich voneinander getrennten Gebäudeteilen. Im Fall einer Gefahr wäre es den Kindern und Lehrkräften in dem vom Hof aus gesehen linken Gebäudeteil ohne Verbindungsgang nicht möglich, in den rechten Gebäudeteil und von da aus in die mit ihm verbundenen anderen Teile der Schule zu gelangen. Sie wären gezwungen, den Pausenhof zu überqueren und wären beispielsweise im Fall eines Anschlags oder eines Amoklaufs ungeschützt. Aber auch um ganz banal die Toilette aufzusuchen, mussten die Kinder bisher das Gebäude verlassen, was vor allem im Winter nicht sehr angenehm ist.

Verzögerungen beim Genehmigungsverfahren

Eine bauliche Verbindung zwischen den beiden Treppenhäusern sollte hier Abhilfe schaffen. Die VG hatte die Detailplanung bereits Ende 2018 in Auftrag gegeben. Was sich allerdings verzögerte, war das Genehmigungsverfahren. Die Förderzusage vom Land kam erst 2019. Wie VG-Chef Antweiler betont, hat das Land die Gründe dafür nie erläutert. Erst 2021 konnten die Arbeiten vergeben werden. Kalkuliert wurde die Baumaßnahme mit insgesamt 248.000 Euro. „Zum Glück war das noch vor der Preisexplosion im Bauhandwerk. Deshalb hat es am Ende sogar etwas weniger, nämlich 220.000 Euro, gekostet“, freut sich Antweiler. Das Bauwerk besteht aus einem Metallrahmen und ist vollständig verglast. Das deshalb, weil sonst die dahinterliegenden Klassenräume nicht genügend Licht bekommen würden.

Sportanlage seit 1970er Jahre nicht mehr saniert

Auch bei der Sportanlage, die nicht nur von der Schule, sondern auch von Vereinen, allen voran der TSG Zellertal, genutzt wird, bedurfte es eines langen Atems. Hier ging es erstens darum, einen Hartplatz in ein Kunstrasen-Kleinspielfeld zu verwandeln und zweitens die Leitathletik-Anlage mit Tartanbahn, Sprintstrecke und Weitsprunganlage zu sanieren. Seit den 1970er Jahren war an der Sportanlage nichts modernisiert worden. 2000 wurde lediglich der sehr groß dimensionierte Sportplatz aufgeteilt. Folglich war der Komplex sehr marode. In den letzten Jahren konnten weder Bundesjugendspiele noch das Training für das Sportabzeichen dort stattfinden. Bei der Untersuchung des Geländes stellte sich dann auch noch heraus, dass die Außengebietsentwässerung undicht war – die quer unter dem Gelände verlaufende Verrohrung musste erneuert werden. Das war zwar Sache der Ortsgemeinde, hielt aber die Arbeiten zusätzlich auf.

Kosten für VG moderat dank hoher Zuschüsse

Die Kostenschätzung für die Sanierung des Spielfeldes samt Leichtathletikanlage lag bei 550.000 Euro. Im September 2020 kam eine Förderzusage des Landes über 64.000 Euro für das Kleinspielfeld. Baubeginn war im September 2021. „Die Arbeiten liefen reibungslos, aber weil Kunstrasen und die Tartanbahn nur bei bestimmten Temperaturen verlegt werden können, konnte mit diesen Arbeiten nicht vor Mai begonnen werden. Deshalb hat sich alles bis in den Sommer dieses Jahres gezogen“, so Antweiler. Die Abnahme der Anlage war dann im Oktober.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: „Die Sanierung hat das Gelände insgesamt sehr aufgewertet, was auch der TSG jetzt zugute kommt“, so Antweiler. Von den rund 780.000 Euro, die beide Maßnahmen zusammen gekostet haben, blieb nur der weitaus kleinere Teil an der Verbandsgemeinde hängen. Allein für das Sportgelände gab es aus dem Fördertopf für die Schulinfrastruktur einen Landeszuschuss von rund 225.000 Euro. Obendrauf kamen noch 64.000 Euro aus der Sportanlagenförderung – und eine Spende in Höhe von 20.000 Euro von der Sparkasse Donnersberg aus dem Sportstättenbudget. Den Verbindungsgang wiederum hat das Land zu 90 Prozent bezuschusst – ebenfalls aus dem Schulinfrastrukturprogramm.

Das neue Kleinspielfeld wird bereits fleißig genutzt.
Das neue Kleinspielfeld wird bereits fleißig genutzt.
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