Donnersbergkreis „Ganz wichtige Meilensteine“

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„Das hier ist das Paradies auf Erden. Viele Menschen, die hierher kommen, sind begeistert, wollen immer wieder kommen.“ Wenn Lydia Thorn Wickert von der Kleinen Residenz spricht, dann gerät sie ins Schwärmen. Über die von ihr vorangetriebene Revitalisierung des barocken Terrassengartens in Kirchheimbolanden hat sie dem Haupt- und Finanzausschuss der Stadt berichtet. „Es läuft einfach was“, sagte Thorn Wickert mit Blick auf vielfältige Aktivitäten.

„Es geht nicht allein um die Wiedererrichtung des barocken Terrassengartens, es geht um eine Revitalisierung“, sagte Thorn Wickert – und ergänzte: „Dazu gehört, dass der Terrassengarten wieder ins Bewusstsein der Menschen kommt und dass er auch außerhalb wahrgenommen wird.“ Dafür ist sie auf verschiedenen Ebenen unterwegs: Natürlich auf der Suche nach Unterstützern, es gehe aber auch um Kontakte und zudem um Kultur. Die Revitalisierung des Terrassengartens, sie ist ein Projekt in Millionenhöhe. Mit ihrer Agentur „thornconcept“ sieht sich Thorn Wickert als Mittlerin zwischen kulturellem Erbe und dessen vitaler Nutzung einerseits und zwischen Menschen, die etwas bewegen wollen, und denen, die das fördern können, andererseits. Sie sieht dabei gerne „das große Ganze“, will Wirtschaft und Kultur zum Gewinn der Allgemeinheit zusammenbringen. Sie möchte nicht nur Geld einwerben, um dieses Gartenkleinod wiederzubeleben, sondern das Bewusstsein für diese kunstreiche Ära schärfen. Ein langer und wahrlich auch kein einfacher Weg. „Seit Ende Februar 2014 habe ich pro Halbjahr 75 bis 80 Einzelgespräche geführt“, berichtete Thorn Wickert. Sie ist froh, dass es neben Geld auch Sachspenden verschiedener Unternehmen gibt – wie etwa Backwaren, Cocktails, Pralinen, kostenlose Hotelübernachtungen oder Leihwagen. Auch große Sachspenden im Bereich der Kunst gebe es. Hier ist Thorn Wickert dankbar, dass sie im Hotel Braun, das zum „Art-Hotel“ umgestaltet wurde, oder bei Ulme Bestattungen mit dem Kunstraum Holzmann Mitstreiter gefunden hat. Stolz ist sie auf das interkulturelle Dialogprojekt für deutsche und ukrainische Steinmetzschüler. Das sei durch die Unterstützung der Eberhard-Schöck-Stiftung und die Mitwirkung der Meisterschule für Handwerk Kaiserslautern möglich. Am Weierhof proben derzeit Schüler gemeinsam mit jungen syrischen Flüchtlingen das Trauerspiel „Agrippina“ eines Barock-Autors. Ein „integratives Theaterprojekt“, bei dem mit Hansgünther Heyme ein Altmeister Regie führt. Die Kosten hierfür bezifferte Thorn Wickert in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses auf 35.000 Euro. 6000 Euro gebe die Stadt hinzu, der Rest sei über „Fundraising“ zusammengekommen. „Da sind viele dabei, die nur für den Terrassengarten kein Geld gegeben hätten.“ Oder die Klavierreihe mit Preisträgern der Telekom-Competition, die am 12. März wieder in der Stadthalle in Kirchheimbolanden startet: Über diese habe sie Kontakte zur Chefetage der Telekom geknüpft. Ergebnis: Eine Zusage für finanzielle Unterstützung. Solche Kontakte sind für Thorn Wickert wichtig, um das Projekt Terrassengarten auf Dauer voranzutreiben. Und um die Kleine Residenz bekannter zu machen. Dass die Jahrestagung der Vertreter der Vereinigung „Europäischer Mozartwege“ vergangenes Jahr in Kirchheimbolanden stattfand, sei „ein riesiger Erfolg von Netzwerkarbeit“ gewesen – gerade auch von Stadtbürgermeister Klaus Hartmüller, lobte Thorn Wickert. „Das sind ganz wichtige Meilensteine.“ Am 8. April wird nun der Freundeskreis „Villa Musica“ sein Jahrestreffen in der Kleinen Residenz abhalten. Ausschussmitglied Michael Juppe (CDU) versuchte, speziell die Klavierreihe aus kaufmännischer Sicht zu beurteilen. Hier schmerze das Defizit. Zumal es das Ziel sei, Gelder für den Terrassengarten reinzuholen. Eine solche Reihe müsse sich entwickeln, sagte Thorn Wickert. Ohne diese wäre auch nicht der Kontakt in die Chefetage der Telekom entstanden. Zudem bat Juppe darum, mal Projektleiterin Tatjana Fuchs von der Verbandsgemeindeverwaltung einzuladen. „Auch sie sollte das Projekt Terrassengarten vorstellen.“ Thorn Wickert sagte, dass sie hierfür bis auf landes- und sogar bundespolitischer Ebene aktiv sei. In Mainz seien unter anderem die „Barocktaler regelmäßig in den Fluren der Ministerien unterwegs“. Vieles laufe in Sachen Revitalisierung des barocken Terrassengartens. So freut es sie, wenn etwa Privatpersonen spenden, die „ihrer Stadt Kirchheimbolanden“ etwas zurückgeben wollen. Für sie handelt es sich bei all dem um ein bedeutsames, ein „visionäres“ Projekt. „Wir brauchen aber auch noch mehr Publikumsverkehr hier.“ |ssl

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