Donnersbergkreis Engelbert Hofrichter zum Beigeordneten gewählt

Die Allparteienregierung in Rüssingen gehört der Vergangenheit an. Die beiden Beigeordneten Michael Christmann (SPD) und Arno Stuppy (Grüne) standen für eine Wiederwahl nicht zur Verfügung. Auf Vorschlag des alten und neuen Ortsbürgermeisters Steffen Antweiler (FWG) wurde auf der konstituierenden Gemeinderatssitzung Engelbert Hofrichter (FWG) zum neuen Beigeordneten gewählt.

Als letzte Amtshandlung führte der Beigeordnete Stuppy den mit großer Mehrheit wiedergewählten Ortsbürgermeister Antweiler in sein Amt ein. Er würdigte den großen Zeitaufwand, die große Verantwortung und das Engagement, die das Amt fordere, und wünschte Antweiler auch für die kommenden fünf Jahre „ein gutes Händchen, Motivation, Geduld, aber auch Spaß“. Antweiler dankte für das in ihn gesetzte Vertrauen. Das Wahlergebnis sei Anerkennung sowie Verpflichtung und Verantwortung, der er hoffe, gerecht werden zu können. Verbandsbürgermeister Klaus-Dieter Magsig gratulierte dem Orts-Chef und den Ratsmitgliedern zu ihrer Wahl. Ihre Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, sei „sehr anerkennenswert“. Antweiler, der die neuen Gemeinderäte mit Handschlag verpflichtete, bedauerte, dass in der Gesellschaft die Wertschätzung verloren gehe. Das sei eine schlechte Entwicklung. Es werde nicht leichtfertig entschieden, sondern ruhig und überlegt. Ursula Grünewald tritt ihre fünfte Wahlperiode an und wurde für ihre 20-jährige Ratstätigkeit mit der Ehrenurkunde des Gemeinde- und Städtebundes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet. Für Antweiler rückt Horst Bobka (FWG) in den Rat nach. Zur Beigeordnetenwahl schlug Antweiler Engelbert Hofrichter vor. Mit 15-jähriger Ratserfahrung und den meisten Stimmen aller Ratsmitglieder sei er der „richtige Mann“. Die Ortsregierung der letzten Wahlperiode mit dem ersten Beigeordneten Christmann und dem zweiten Beigeordneten Stuppy, in der man vertrauensvoll zusammengearbeitet habe, nannte Antweiler „einen guten Weg“. Aber „die Akteure“ hätten entschieden, und „er bedaure, dass die Beigeordneten nicht mehr zur Verfügung stehen wollten“. Gegenvorschläge gab es nicht. Hofrichter wurde mit fünf Stimmen bei zwei Gegenstimmen gewählt. Bei der Beigeordnetenwahl ist der Ortsbürgermeister nicht stimmberechtigt. Christmann nahm an der Sitzung nicht teil. Dem einstimmigen Beschluss der Geschäftsordnung ging in der Frage der Verlängerung der Einladungsfrist zu den Ratssitzungen eine Kraftprobe voraus. Gegenüberstanden sich der Wunsch des Ortsbürgermeisters auf Beibehaltung der Vier-Tage-Frist der Mustersatzung aus rechtlichen und praktischen Gründen und der Wunsch der Opposition von SPD und Grünen nach der längeren Vorbereitungszeit von sieben Tagen auf die anstehenden Ratsthemen. Da die Geschäftsordnung gegen den Willen der Opposition nicht mit der erforderlichen Mehrheit von zwei Dritteln der gesetzlichen Zahl der Ratsmitglieder hätte beschlossen werden können, „beugte“ sich Antweiler mit dem Verzicht, die in der vergangenen Wahlperiode eingeführten verlängerte Einladungsfrist wieder zu verkürzen. Bei der Verabschiedung der ausscheidenden Ratsmitglieder hob Antweiler „die außerordentliche Leistung“ von Reiner Dedores hervor, „die in unserer Zeit wohl nicht mehr zu finden ist“. Dedores sei 50 Jahre Mitglied des Rüssinger Rates gewesen und dabei „immer in der Zeit und aktuell, sowohl auf der politischen als auch der kulturellen Ebene“. Nach der Wahlentscheidung vor fünf Jahren, durch die er, Antweiler, Orts-Chef und damit Nachfolger von Dedores geworden sei, habe ihn Dedores, obwohl in einem anderen politischen Lager zuhause, vorbehaltlos unterstützt. „Dedores ist mir als Mensch eine wichtige Person“, so Antweiler. Er verabschiedete das „Urgestein“ mit einem „herzlichen Dankeschön“ und einer eigens für Dedores gefertigten Ehrenplakette der Ortsgemeinde. Dedores gab den Dank zurück. Was man in den Jahren geschaffen habe, könne sich sehen lassen. Es sei möglich geworden, weil Vereine und Rat mitgezogen hätten. Dem neuen Rat wünschte er „gute Entscheidungen zum Wohle unseres Dörfleins“. Mit Dankurkunden der Gemeinde verabschiedete Antweiler Petra Keller und Klaus-Thomas Mayer. Am 12. Juli findet ein Besuch der Partnergemeinde Russange anlässlich der Feiern zum französischen Nationalfeiertag statt. Eine Spende von 200 Euro für das Dorffest wurde angenommen. Ein weiteres Dorffest-Sponsoring wird erwartet. Nachdem der beantragte Zuschuss von 14.000 Euro bewilligt worden ist, soll in der nächsten Ratssitzung am 22. Juli über die Gestaltung des Vorplatzes der Friedhofshalle beraten werden. (til)

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