Donnersbergkreis Edle Tropfen aus dem Alsenztal

Ende des 19. Jahrhunderts ersteigerte die Familie Linxweiler das Anwesen mit der mittelalterlichen Hahnmühle in Mannweiler-Cölln
Ende des 19. Jahrhunderts ersteigerte die Familie Linxweiler das Anwesen mit der mittelalterlichen Hahnmühle in Mannweiler-Cölln. Heute ist es Sitz des gleichnamigen Weingutes.

«Mannweiler-Cölln.» Einst diente sie als Getreidemühle, heute ist die mittelalterliche Hahnmühle in Mannweiler-Cölln Zentrum des gleichnamigen Weinguts. Seit mehreren Generationen hat sich die Familie Linxweiler hier dem Wein verschrieben, setzte schon früh auf ökologischen Anbau. Was das für Herausforderungen mit sich bringt, wird auch Thema sein, wenn am kommenden Mittwoch, 25. Juli, 20 RHEINPFALZ-Leser das Weingut begutachten dürfen.

Rund 15 Hektar Rebfläche bewirtschaften die Linxweilers, von Alsenz über Oberndorf bis nach Bad Münster/Stein-Ebernburg verteilt. „Wir haben uns überall die Filetstückchen zusammengesucht“, sagt Martina Linxweiler. „Das Besondere sind die ganz unterschiedlichen Böden.“ Von Tonschiefer im Alsenzer Elkersberg über Sandstein im Cöllner Rosenberg bis hin zu Porphyr an der Ebernburg – „Das schmeckt man raus. Das ist absolut spannend“, weiß Linxweiler. Gemeinsam mit ihrem Mann Peter setzt Martina Linxweiler seit 1986 im Alsenztal auf ökologischen Weinbau. „Für uns hat das viele Vorteile“, so Linxweiler, „aber man muss manchmal auch etwas mehr machen.“ So wüssten beispielsweise nicht nur Menschen die Qualität der Hahnmühle-Bio-Trauben zu schätzen. „Es kommen immer viele Vögel und Wildschweine, was bedeutet, dass wir alle Weinberge komplett umzäunen müssen.“ Die Arbeit aber macht sich bezahlt: 2018 wurde das Weingut Hahnmühle unter anderem im Gault Millau Weinguide Deutschland mit drei Trauben ausgezeichnet. Im Weingut Hahnmühle wird alles per Hand gelesen. „Wir selektieren viel, manchmal machen wir drei Lesedurchgänge“, berichtet die Weingut-Chefin, die mit dem bisherigen Jahr zufrieden ist. „In manchen Weinbergen haben wir sogar zu viele Trauben.“ Ein gutes Zeichen, schließlich hatte der Frost den Winzern im vergangenen Jahr kräftige Ernte-Einbußen beschert. „Aber die Weine wurden trotzdem hervorragend, dicht und geschmacksintensiv“, sagt Linxweiler, die aber weiß, dass bis zur Lese noch einiges passieren kann: „Es kann immer mal ein Hagelschlag kommen. So wie zuletzt, da hält man schon mal die Luft an. Entscheidend sind die letzten Wochen im Herbst.“ Bis dahin gibt es noch einiges zu tun – wie eigentlich immer auf einem Weingut. Derzeit etwa befinde sich das neue Flaschenlager im Bau. Die größte Veränderung der vergangenen Jahre aber habe mit einer Person zu tun: Seit 2016 ist Sohn Johannes als Weinbautechniker nach seinen Lehr- und Wanderjahren in den Familienbetrieb eingestiegen, wo er als Kellermeister den Ausbau der Weine betreut. Es ist nur eines der Themen, das die Linxweilers ihren Gästen bei der RHEINPFALZ-Lesertour erklären möchten, wie die Hahnmühlen-Chefin verrät: „Wir machen eine Führung durch den Keller, zeigen unseren Gästen unser Wasserkraftwerk – wir erzeugen unseren eigenen Ökostrom – und gehen in die Schatzkammer.“ Dort bewahrt die Familie einige ganz besondere Tropfen auf, etwa aus dem „Supersonnenjahr“ 1976. „Es sind auch welche aus den 1940ern dabei. Aber die kann man nicht mehr trinken und haben eher ideellen Wert.“ Natürlich bleiben diese Flaschen verschlossen, wenn unsere Lesertour auf dem Weingut Halt macht. Auf den ein oder anderen Wein jüngeren Datums dürfen sich die Teilnehmer aber dennoch freuen. Info —An der RHEINPFALZ-Lesertour am Mittwoch, 25. Juli, 14 bis 16 Uhr, durch das Weingut Hahnmühle können maximal 20 Personen teilnehmen. Hierfür ist am morgigen Donnerstag ab 10 Uhr eine Anmeldung unter 06361 91316 erforderlich. Die Teilnahme ist kostenlos und erfolgt auf eigene Gefahr.

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