Donnersbergkreis Donnersberger Echo:

Vorbei, die Ferienzeit. Die Zeit, auf die man sich so freute. Die Zeit des Ausschlafens, des Abhängens, des Chillens. Schade! Vorbei aber auch die Zeit des engen Mobilehomes, in dem man sich kaum rühren, geschweige denn strecken kann. Und vorbei auch (glücklicherweise, wie ich finde) die Zeit, in der man sich vor Hitze kaum mehr zu bewegen wagte und in ständigem Kontakt zu Uschi stand. Uschi, das ist bei uns der Name jener Dame, die uns im Auto auf Knopfdruck den Weg ansagt. Auch Gerda oder Berta sind beliebte Namen für die Navi-Ansagerinnen, uns gefiel Uschi. An Uschi bewundere ich vor allem ihre unerschütterliche Geduld. Ich selbst gerate nämlich durchaus aus der Fassung, wenn mein Mann („des kann doch so net stimme“) wieder einmal die „Jetzt-abbiegen“-Anweisung ignoriert und sich an sein Bauchgefühl oder seinen Orientierungssinn hält. Und das durchaus auch in bislang unbekannten Ländern, im jüngsten Fall Kroatien. Nicht selten haben wir das schon mit einer längeren Irrfahrt durch die Walachei bezahlt. Aus diesem Grund habe ich den innerfamiliären Erlass herausgegeben: „Es kann nur einen geben – Uschi oder Du“. Bis Uschi in diesem Urlaub jämmerlich versagte. Sie schickte uns durch kroatische (wenigstens keine böhmischen) Dörfer in abgelegenen Winkeln im Landesinneren. Dass wir ihr wohl versehentlich den Auftrag erteilt hatten, keine gebührenpflichtigen Strecken zu wählen, das stellten wir erst später fest. Genau gesagt erst, als sie uns statt durch den Tunnel in Österreich über die Alpen schicken wollte. Seither ist bei uns die Devise „es kann nur einen geben“ ausgehebelt. Wie gut also, dass man daheim nur selten eine Uschi braucht. Und dass die Urlaubszeit vorerst mal vorbei ist. Je älter die Schüler, desto geringer die Chance, dass sie den Montag herbeisehnen. Es sind wohl überwiegend Erstklässler, die den ersten Schultag voller Ungeduld herbeisehnen. Darunter in diesem Jahr auch einige, die mit ihren Eltern hierher fliehen mussten. Ihnen ist zu wünschen, dass sie sich schnell und gut einleben. Das dürfte klappen, wenn ihre Mitschüler so ticken wie jener kleine Junge, der gefragt wurde: „Sind bei Euch in der Klasse viele Ausländer?“ Seine Antwort: „Nein, bei uns sind nur Kinder.“ Unterricht getrennt nach Geschlechtern war früher in, dann out, und ist jetzt wieder Thema. Es gibt bereits die ersten Projektklassen, in denen man herausfinden will, ob Mädchen und Jungen so unterschiedlich ticken, dass ein einheitliches Lernkonzept ihnen eher schadet. Dass es tatsächlich Unterschiede gibt, wurde mir als „Bubenmama“ dieser Tage wieder einmal bewusst, als wir bei einer Konferenz in der Redaktion Rockenhausen Besuch von der Tochter meines Kollegen bekamen. Die kleine Dame brachte einen für ihre zierliche Statur riesigen Topf zum Würstchen Warmmachen. „Die Oma wollte mir helfen, aber ich habe gesagt, das schaffe ich alleine“, erzählte sie freudestrahlend, und wurde selbstverständlich für ihren Einsatz zum Wohle der Würstchenesser gelobt. Ganz anders verlief der Dialog, den ich am Vortag mit meinem Sohn geführt hatte. Als er jammerte, weil er seine Schulbücher in der Buchhandlung abholen sollte, bot ich ihm als Zeichen mütterlicher Solidarität an, ihn zu begleiten. „Ich muss ohnehin noch in die Apotheke“, sagte ich leichtsinnig. „Ei Mama“, schlug er vor, „wenn du doch ohnehin in die Apotheke musst, dann kannst du doch auch die Bücher grad mitbringen“.

x