Donnersbergkreis Donnersberger Echo:

Der Windpark zwischen Kriegsfeld und Mörsfeld ist vermutlich gestorben. Nicht etwa, weil sich herausgestellt hätte, dass dort nicht genug Wind weht. Auch nicht, weil der Firma, die selbigen bauen und betreiben will, das Geld ausgegangen wäre. Und schon gar nicht, weil sich Windkraft-Gegner durchgesetzt und den Bau verhindert hätten. Nein, weil dort die Wiesenweihe brütet. Die Wiesenweihe ist ein – zugegeben sehr hübsch anzusehender – Greifvogel, der es sicher verdient hat, geschützt, das heißt, nicht ausgerottet zu werden. Tatsächlich ist die Art in den vergangenen Jahren im nördlichen Mitteleuropa auch schon recht selten geworden. Weltweit ist sie aber keineswegs vom Aussterben bedroht. Ihr nun gilt der ganze Schutz des Gesetzes, sie darf beim Brüten nicht durch Windräder gestört werden – diese müssten während der gesamten Brutzeit stillstehen, was natürlich für den Betreiber erhebliche finanzielle Einbußen bedeuten würde. Von daher ist es nachvollziehbar, dass die Firma Juwi „Dann lieber woanders“ sagt. Dass die beteiligten Gemeinden die zusätzlichen Einnahmen gut brauchen könnten, muss da vor Naturschutzfragen zurückstehen. Ebenso die Tatsache, dass der Windpark für die Mörsfelder die womöglich derzeit einzige Hoffnung bedeutet hätte, endlich vernünftiges Internet und Handyempfang zu bekommen. Wie schön, dass die wilde Flora und Fauna in Deutschland solch umfangreichen Schutz genießt. Schade allerdings, dass dies für die domestizierte Fauna nicht zu gelten scheint: Um den Schutz von Legehennen und Masthähnchen oder in engen Transportern zusammengepferchten und durch halb Europa gekarrten Rindern oder Schweinen kümmert sich der Gesetzgeber längst nicht so rührend. „Ich glaab jo, dass des Attrappe sinn!“ Wie oft wurde das schon im Zusammenhang mit der Kamera-Überwachung auf allen Ebenen des Parkdecks in der Kirchheimbolander Neuen Allee geäußert. Jetzt hat die Polizei aber offiziell bestätigt: Die Kameras sind echt, und die Bänder werden auch ausgewertet. Für so manchen Verkehrsteilnehmer dürfte dies nun ungeahnte Konsequenzen haben: Zum einen überlegt es sich der gemeine Parkrempler nun hoffentlich zweimal, ob er nach einem nur in seinen Augen harmlosen „Stumper“ einfach wegfährt, zum anderen gilt es nun ja auch, „Bella Figura“ zu machen – unser Karikaturist Uwe Herrmann hat sich da schon mal ein Bild gemacht.

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