Donnersbergkreis Die Zeitreise ist nicht vom Tisch

Mit dem Donnersberg im Zentrum: In einem „Geopark“ könnte man über 300 Millionen Jahre Erdgeschichte entdecken. Hier ein Blick v
Mit dem Donnersberg im Zentrum: In einem »Geopark« könnte man über 300 Millionen Jahre Erdgeschichte entdecken. Hier ein Blick vom Ludwigsturm in die Region.

Vor Jahren intensiv thematisiert, ist es mittlerweile ruhig geworden um den „Geopark Donnersberg“. Über Kreisgrenzen hinweg sollten Kräfte gebündelt, sollte eine Zeitreise entwickelt werden. Zur Umsetzung ist es bislang aber nicht gekommen. Was wird nun aus dem Projekt?

„Wir waren eigentlich ziemlich weit“, sagt Judith Schappert, die Büroleiterin der Kirchheimbolander Kreisverwaltung. Damals heißt 2013, als Schappert noch Geschäftsführerin des Donnersberg-Touristik-Verbandes war. Und sie hatte das Projekt gemeinsam mit den Geologen Jost Haneke und Roger Lang angestoßen, die im Verein Pfälzisches Bergbaumuseum Imsbach engagiert sind. Zielsetzung war, die Region „Donnersberger und Lautrer Land“ als Nationalen Geopark anerkennen zu lassen. In dem Gebiet finden sich Gesteine aus vielen Epochen der letzten 300 Millionen Jahre. „Diese große Zeitspanne der Erdgeschichte lässt sich anhand vieler Geo-Objekte auch für den Laien begreifbar darstellen“, heißt es in einem Konzept.

Eingangstor Bergbauwelt

Mit der Region „Donnersberger und Lauterer Land“ ist im Wesentlichen die Leader-Region gemeint – also der Donnersbergkreis und aus dem Landkreis Kaiserslautern die Verbandsgemeinden Enkenbach-Alsenborn, Otterbach-Otterberg und Weilerbach. „Außerdem hatte sich auch der Landkreis Kusel gemeldet“, berichtet Schappert. Unterstützung gab es bei den Gesprächen von Seiten des Landesamtes für Geologie und Bergbau in Mainz, bei dem Jost Haneke bis zu seinem Ruhestand tätig war und Roger Lang tätig ist. Ein Ziel war auch, die geotouristischen Angebote noch stärker mit den Bereichen Wandern, Radwandern, Wein, Genuss und Geschichte erleben zu vernetzen und mehr Angebote zu entwickeln. Eine Idee war, den Aspekt „Erdgeschichte und Geologie“ auf dem Pfälzer Höhenweg stärker herauszuarbeiten. Landkreise und die beteiligten Verbandsgemeinden sollten in Begleitung des Landesamtes den Geo-Tourismus als „Geopark“ vermarkten und weiter ausbauen. „Es wurde eine Übersicht erstellt, wo es Geo-Objekte im Donnersbergkreis und Lauterer Land gibt“, sagt Schappert – von der Erdekaut in Eisenberg bis zum Geokulturpfad Obermoschel. Von dem Sandsteinpark in Alsenz bis zur „Tropfsteinhöhle“ Erzenhausen im Kreis Kaiserslautern. Sozusagen das Eingangstor zum „Geopark“ sollte die Bergbauerlebniswelt Imsbach sein. Diesen Wunsch hat Jost Haneke, der Vorsitzende des Bergbauvereins, auch heute noch. „Für mich ist das nicht nur eine Vision“, betont er. Jüngst war der „Geopark“ mal wieder Thema – bei einer Veranstaltung im Bergbaumuseum in Imsbach. „Von fachlicher Sicht her ist das greifbar“, sagte Haneke dort. Landrat Rainer Guth zeigte sich ebenfalls angetan. Er kann sich vorstellen, das Projekt im Zuge des Konzeptes „Donnersberg 2025“ voranzutreiben. „Es gibt hier unheimlich viel Potenzial“, schwärmte Roger Lang. Auch Judith Schappert will den „Geopark“ nicht aufgeben. „Es gibt gute Ansätze. Meines Erachtens könnte man das Thema wieder aufnehmen.“ Das Projekt sei unter anderem auch deswegen ins Stocken geraten, weil es ihren Wechsel gab – von der Geschäftsführerin beim Touristik-Verband hin zur Büroleiterin der Kreisverwaltung. Man müsse nun sehen, was sich umsetzen lässt. Angedacht war, hierfür eine halbe Stelle beim Donnersberg-Touristik-Verband zu schaffen. Die laufenden Geo-Touren seien übrigens eine Idee gewesen, die im Zuge des Konzeptes entstanden sind.

Leuchtturm Donnersberg

In dem Konzept wird der Donnersberg als „erdgeschichtlicher Leuchtturm“ beschrieben. Er stehe mitten in dem Gebiet des „Geoparks“. „Vor langer Zeit haben geologische Vorgänge den Donnersberg mit seinem verwitterungsresistenten Gestein entstehen lassen, weshalb er heute seine Umgebung weit überragt. Seine Höhe bringt ihm ein lokales Spezialklima, das wiederum dort zahlreiche seltene Pflanzen wachsen lässt und ihn so heute zu einem wertvollen ,Biotop’ macht“, heißt es weiter in dem Konzept. Die geologische Vielfalt, die über 2000-jährige Bergbautradition sowie die „beeindruckende Landschaft mit ihrer artenreichen Tier- und Pflanzenwelt“ seien die ideale Basis für einen „Geopark Donnersberg“, in dem über 300 Millionen Jahre Erdgeschichte zu entdecken sind.

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