Donnersbergkreis Die Freude überwiegt

GÖLLHEIM. Mit eineinhalb lachenden Augen des Vereinsvorsitzenden des RV Göllheim, Klaus Fischer, endete am Sonntag das 24. Königskreuz-Radrennen bei bestem Frühlingswetter in Göllheim. Zwar litt das Hauptrennen unter der geringen Beteiligung, doch überwog die Freude anderer Aspekte.

Da war zum einen die starke Besetzung der Schülerklassen, die den RV-Vorsitzenden mit der Sonne um die Wette strahlen ließ. Weiß er doch, dass dieser Nachwuchs auch das Pfund ist, mit dem man in Zukunft wuchern kann, denn aus diesem Nachwuchs rekrutiert sich möglicherweise die künftige Elite. Diese Entwicklung bestätigte im Hauptrennen der drittplatzierte Dominik Merseburg. Der Neuleininger, der inzwischen für den RV Sossenheim in Frankfurt startet, begann beim RV Göllheim mit dem Radsport. Der 22-Jährige, der eigentlich lieber größere Straßenrennen fährt, hat den Heimvorteil genutzt. Unter den Augen seiner Familie, Freunde und ehemaliger Vereinskameraden, schaffte er den Sprung in die Gruppe des Tages und sicherte sich aus ihr heraus das Podium. „Ja, ich bin die Strecke schon ein paar Mal abgefahren, habe mich inzwischen auch zum Sprinter entwickelt, aber mit Robert Müller konnte ich nicht mithalten“, so der Steuerfachangestellte. Müller, der für das Landauer Team Jäger und Keppel/Wipotec startet, gewann das Rennen (wir berichteten). Fischer freute sich mit seinem ehemaligen Sportler und blickte optimistisch nach vorne: „Wir haben wieder einen Trainer und wollen unsere Nachwuchsarbeit wieder intensivieren. Die Früchte kommen, so wie heute. Das macht einen schon ein bisschen stolz.“ Erfreut hat sich Fischer auch an der Zuschauerzahl. Entlang der Zielgeraden herrschte während des gesamten Renntages ordentlich Betrieb. Nebenbei konnte der RV Göllheim so an seinen Verkaufsständen einen guten Umsatz verzeichnen, der für die künftigen Ziele des Vereins auch nötig ist. Alleine 70 Kilogramm Pommes frites habe man verkauft, erzählte Fischer, der aber auch betonte, dass der finanzielle Aspekt nicht im Vordergrund stehe. Dass die Starterzahl im Hauptrennen so niedrig wie noch nie bei einem Rennen in der Pfalz war, hatte mehrere Gründe. In erster Linie kam es im nationalen Rennkalender zu vielen Terminüberschneidungen und zu gleich mehreren Parallelveranstaltungen im Einzugsgebiet des Göllheimer Rennens. Zum anderen hatte der Veranstalter kleinere Fehler in seiner Ausschreibung gemacht, die auf die Fahrer den Eindruck erweckt haben müssen, als gäbe es dort nichts zu gewinnen. „Wir haben auch von den Kampfrichtern Tipps bekommen, wie wir das künftig anders machen“, erklärte Fischer, der auch noch an den dritten Faktor erinnerte: „Ich habe mit einigen Teamchefs der großen Mannschaften gesprochen. Die haben derzeit alle viele Verletzte und Kranke. Das kann man einfach nicht verhindern. Ich sehe das ja bei meinem Sohn Bastian, der hier auch gerne gefahren wäre.“ So fehlte auch der Titelverteidiger Patrick Nuber, weil er an Sturzverletzungen, die er sich in der Vorwoche bei einem Rennen in Zusmarshauen zugezogen hat, laboriert. Im nächsten Jahr wird das Starterfeld im Hauptrennen sicher wieder größer, denn Andreas Mayr, einstiger Seriensieger und in Göllheim nach einer Rennpause wieder im C-Rennen am Start, sagte nach seinem souveränen Erfolg: „Das hier ist einfach ein schönes Rennen. Hier bin ich schon immer gerne gefahren.“ So wird Klaus Fischer im kommenden Jahr sicher zwei lachende Augen haben – wenn das Wetter wieder mitspielt.

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