Donnersbergkreis Demnächst darf aufgeatmet werden

Mit schwerem Gerät wurde kürzlich noch die Fahrbahndecke (hier am Rathaus) abgefräst.
Mit schwerem Gerät wurde kürzlich noch die Fahrbahndecke (hier am Rathaus) abgefräst.

Wenn alles glatt läuft, und danach sieht es momentan aus, können die Albisheimer, insbesondere die Anlieger der Hauptstraße und die dort ansässigen Gewerbetreibenden von der Pizzeria bis zum Rathaus, der Schulstraße und der Ratsgasse, in Kürze aufatmen: die Straßenarbeiten nähern sich ihrem Ende.

Vermutlich wird es auch die Auswärtigen und Ortsfremden freuen. Für sie war es fast unzumutbar, den Weg durch den verwirrenden Schilderwald mit seinen vielen Umleitungen ins Dorf zu finden und dann in der Nähe ihres Zieles auch noch einen Parkplatz zu bekommen (wir berichteten). Zuvor ist jedoch noch einmal für kurze Zeit Geduld erforderlich. Seit Dienstag und noch bis voraussichtlich kommenden Montag ist die Hauptstraße (die Ratsgasse bis Mittwoch) wegen der Abschlussarbeiten voll gesperrt. „Wenn das Wetter jetzt mitspielt und nicht noch Unerwartetes dazwischenkommt, wird der Zeitplan eingehalten, und wir sind spätestens Mitte April fertig“, teilt Johannes Kimbel, zuständiger Polier der bauausführenden Kanal- und Straßenbaufirma Knebel aus Bingen, mit. Die Arbeiten waren ursprünglich bis Ende März terminiert. Doch als die Hauptstraße fast fertig war, kam unerwartet noch die Ratsgasse als weitere Baustelle dazu, wie Ortsbürgermeister Friedrich Strack mitteilt. Der Grund: Bei einer Kanalinspektion wurden reparaturbedürftige Hausanschlüsse festgestellt. Um nicht noch einmal eine Baustelle samt Beschilderung einrichten zu müssen, wurden die nötigen Arbeiten sofort ausgeführt. Die Anlieger wurden seitens der Verbandsgemeindewerke entsprechend informiert, so Strack. Im Gespräch mit der RHEINPFALZ zeigt sich der Ortschef froh darüber, dass jetzt alles vorbei ist: „Ich denke wir haben das Beste daraus gemacht.“ Im Vorfeld sei viel Unzufriedenheit, vor allem wegen der vielen Schilder, aufgekommen. Besonders für Zulieferer mit Lkw sei die Situation nicht einfach gewesen. Für den Ärger vieler Auswärtiger, die oft überhaupt nicht mehr wussten, wohin sie fahren konnten, zeigt Strack Verständnis. Er stellt aber auch klar – was in der Öffentlichkeit so oft gar nicht wahrgenommen worden sei – dass die Ortsgemeinde mit der ganzen Aktion eigentlich gar nichts zu tun hatte. Er sei oft selbst nicht frühzeitig eingebunden gewesen. Für die Hauptstraße und die Ratsgasse als Landesstraße sei das Land mit dem Landesbetrieb Mobilität (LBM) zuständig und für die Kanalarbeiten die Verbandsgemeinde. Letztendlich habe man sich aber arrangieren können. Das unterstreicht auch Kimbel. Man habe es mit Rücksicht auf Anlieger, Gewerbetreibende und Ortsbesucher so geregelt, dass die Hauptstraße (bis auf die aktuelle Ausnahme) nie voll gesperrt gewesen sei. Egal aus welcher Richtung, ein Weg zur Sparkasse – und damit auch zum Edeka-Markt – sei immer befahrbar gewesen. Er zeigt auch Verständnis für den anfänglichen Ärger der Albisheimer. „Bei innerörtlichen Baumaßnahmen ist das immer so, damit müssen wir leben“. Insgesamt 21 Wasser-Hausanschlüsse und 19 Schmutzwasser-Anschlüsse mussten in der Hauptstraße erneuert werden. In der Ratsgasse waren es anschließend sieben Wasser- und Kanalanschlüsse. Auf voraussichtlich 770.000 Euro sollen sich laut Werner Radetz, Leiter der VG-Werke, die Kosten belaufen. Für die Anwohner sind die Erneuerungsmaßnahmen kostenfrei, da sie auf Kosten der Werke durchgeführt wurden. Durchweg unzufrieden, hauptsächlich wegen der anfangs unbefriedigenden Kommunikation und des Schilderwirrwarrs, zeigen sich die Gewerbetreibenden. Dank sagt Torben Schreiner von der Sonnenapotheke (Probleme gab es hier überwiegend bei der Notdienstversorgung) der RHEINPFALZ, die durch ihre Berichterstattung Klarheit geschaffen habe, und dem Vorsitzenden der Gewerbegemeinschaft, Christoph Lachmann, für dessen Banneraktion und die ständige Kommunikation mit dem Ordnungsamt. Viel Lob gab es für Franz Röss vom Edeka-Markt, der nach Abstimmung mit den Nachbarn seinen Parkplatz für den Durchgangsverkehr geöffnet hatte. Im Fall Edeka, Röss schätzt, dass er täglich 100 Kunden weniger hatte, war das Umleitungsgewirr vor allem für die Lieferanten ein Problem. Schlimm waren für die Gewerbetreibenden vor allem die letzten sechs Monate. Außer dem Friseur-Salon „Team Yasmin“, der nur auf Reservierung arbeitet, hatten alle im Durchschnitt 20 bis 50 Prozent Einbußen. Andrea Schmitt von der gleichnamigen Bäckerei litt besonders darunter, dass wegen der verlegten Bushaltestelle die Schulkinder sich morgens keine Brötchen mehr kauften. Richtig sauer ist Denise Hauck von der „Floristik-Biene“: Rund um den Valentinstag habe sie Einbußen von rund 70 Prozent gehabt. „Noch einige Monate, und ich hätte zumachen können.“ Sowohl die Bäckerei als auch das Blumengeschäft haben übrigens derzeit geschlossen – bis einschließlich Montag.

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