Donnersbergkreis Bei den Affen tobt der Saal

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Das war phasenweise großer und kulturell angehauchter Amateursport: Zum achten Mal hatte die Gruppe „Stardust“ vom Katzenbacher Heimatverein zum Showtanzabend eingeladen. 17 Tanzformationen unterhielten am Samstag die rund 200 Zuschauer in der schon Wochen im Voraus ausverkauften Gemeindehalle in Mannweiler-Cölln bestens. Gegen Ende wurde es spektakulär.

Da glänzte etwa „Revived Generation“ vom TSV Armsheim-Schimsheim mit ihrer Show zu „Planet der Affen“. Als bewaffnete Soldaten aufmarschierend, verwandelten sich die 13 Tänzerinnen und zwei Tänzer sekundenschnell in die tierischen Verwandten der Menschen. Rasant, abgefahren, affenstark: Bei den dreistöckigen Hebefiguren und Wurfelementen tobte der Saal. Nach dieser Darbietung wurden die Rheinhessen wenig später zum Publikumsliebling gewählt. Auf Rang zwei folgte „Unexpected“ vom TV Raumbach. Teil ihrer Darbietung zu „Dance Revolution“ war unter anderem ein freier Salto – sehenswert. Beide Gruppen stachen leistungsmäßig in Bezug auf den Schwierigkeitsgrad heraus – da wurde ihnen auch der ein oder andere Fehler locker verziehen. Auf den dritten Platz bestimmten die Zuschauer die Showtanzgruppe des SSV Dreisen. Die „Gatsby Girls“ zeigten im Coco-Flapper-Stil der 1920er Jahre eine beeindruckende und authentische Choreographie. Passend zum Thema Glück präsentierte sich „Amazing“ vom FC Gaugrehweiler. Mit Kleeblättern und Hufeisen geschmückt, zeigte die Truppe von Pamela Dexheimer einen gewohnt soliden Auftritt. Düster und rockig wurde es bei „Sweet Generation“. Die Tänzerinnen der SG Niederhausen/Winterborn interpretierten ihr Thema „Black is beautiful – Let’s rock the dark“ mit viel Spaß und ausdrucksstark. Den jungen Nachwuchstänzerinnen, etwa „New Formation“ vom Lokalmatador VfL Mannweiler-Cölln, „Butterflies“ vom Heimatverein Katzenbach, „Beatz4fire“ vom TuS Münchweiler, „Unique“ vom FC Gaugrehweiler und „Explosion“ vom VT Rockenhausen, gehörte der erste Teil der rundum gelungenen Veranstaltung. Sie demonstrierten, dass sie später einmal in die Fußstapfen der „Großen“ treten können. Etwas für das weibliche Auge bot das Katzenbacher Männerballett „Notgeil“. Der Name sei Programm, kündigte der von Sarah Schuck und Sina Closset trainierte „Haufen“ im Vorfeld grinsend an. Mit ihrem Tanz vom Oktoberfest auf Wiesn- und Partymusik hatten die Burschen die Lacher jedenfalls auf ihrer Seite. Gute Idee: die überdimensionalen und aufblasbaren Plastikrequisiten wie Weißwurst, Brezel oder Maßkrug. In aufgeknöpften Hemden marschierten die Männer von der Bühne. Der Abschluss des Abends gehörte den jungen Frauen von „Stardust“, die unter dem Motto „Gladiatoren – der Kampf beginnt“ ihre Premiere feierten. In rot-gold-braunen Kleidern samt Umhang und Schwertern begeisterten die elf Tänzerinnen zwischen 19 und 29 Jahren ihr Publikum. Ihren Tanz hatten sie ohne Trainerin einstudiert. „Die Veranstaltung war wieder ein voller Erfolg“, zog Anja Schuck ein positives Fazit. Das langjährige Stardust-Mitglied sagte mit Blick auf die große Zuschauerresonanz: „Wir müssen uns für nächstes Jahr, wenn unsere Tanzgruppe zehnjähriges Bestehen feiert, überlegen, eine größere Halle anzumieten.“ Sina Closset und Johanna Wagner standen auch vor ihrem Einsatz für „Stardust“ immer mal auf der Bühne und führten mit viel Witz und Charme durch das Programm – zwischenzeitliche „Beatbox“-Einlagen durften da nicht fehlen.

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