Donnersbergkreis Begehrter Platz zwei

Mannweiler-Cölln. Es tobt ein Hahnenkampf, faszinierend wie seit Jahren nicht. Sechs Clubs, maximal vier Punkte voneinander getrennt, aber eben nur ein Relegationsticket – das Rennen um den Vize-Titel wird in der C-Klasse Kaiserslautern-Donnersberg Nord hart ausgefochten. Die besten Karten, mit Rücksicht auf Nachholspiele, hat die SG Finkenbach/Mannweiler. Vermeintlich. Trainer Ralf Sattler will seine Elf nämlich partout nicht in die Favoritenrolle reden. Nicht vor der Winterpause.

Er sei einfach kein Typ für große Ansagen. Hohe Ziele ausgeben, die Mannschaft rühmen, zu viel vom Kuchen wollen – das überlasse er lieber anderen, sagt Ralf Sattler. Sepp Herberger, Deutschlands wohl größter Fußball-Philosoph, bemerkte einst: „Das nächste Spiel ist immer das schwerste.“ Nicht anders hält es Sattler. „Ich denke von Woche zu Woche“, mahnt der Trainer der SG Finkenbach/Mannweiler vor überstürzten Prognosen. „Erstmal wollen wir unter die ersten Fünf kommen. Der Tabellenplatz sieht zwar gut aus. Aber ich will mich da nicht zu weit aus dem Fenster lehnen oder der Mannschaft Druck machen.“ Es läuft blendend im Donnersberger Norden. Die SG lauert dem Zweiten TuS 05 Ramsen einen Punkt Rückstand auf, ist dazu mit zwei Partien im Rückstand. Von den sechs Vereinen, die aktuell um die Relegation baggern und höchstens vier Zähler getrennt sind, steht Sattlers SG am besten. Nur eine Niederlage. Und das 2:2 gegen eine SG Appeltal, die schon zehn Punkte vor dem großen Rest grüßt. 0:2 lag Finkenbach/Mannweiler zurück, drehte auf, ergatterte ein Remis. „Da haben wir erst Angsthasenfußball gespielt, dann auf Libero umgestellt, weil wir mit der Viererkette zu viele Fehler gemacht haben. Nur durch Kampfgeist haben wir das noch umgebogen“, blickt der Coach zurück. Ein Grund, sein Team über die Konkurrenz zu hieven, sei das lange nicht. „Ich traue der Mannschaft was zu. Die Spiele in dieser C-Klasse müssen aber erst gewonnen werden. Es ist auch alles möglich nach unten“, sagt er über seine Elf, deren Prunkstück die zweitbeste Defensive der Liga ist. „Die Konstanz fehlt noch ein bisschen. Ich muss jede Woche eine Position verändern und wegen Ausfällen kurzfristig umstellen.“ Dieses Unheil könnte ihn wieder morgen, 14.45 Uhr, zuhause gegen den Achten SV Imsbach einholen. Am Donnerstag erreichte ihn die Nachricht, dass Spielmacher Christian Betz eine Zerrung plagt. Sein Einsatz ist offen, Sattler hofft. Natürlich habe er seit der Fusion mehrere Alternativen in der Hinterhand. Ein Schlüsselspieler wie Betz aber, der den Unterschied ausmachen kann, ist schwer ersetzbar. Drei Begegnungen stehen für die SG in diesem Jahr noch auf dem Plan. Bereits mit einer Sechs-Punkte-Ausbeute würde sie Rang zwei übernehmen. Doch die Gegner in der C-Klasse Nord sind schwer zu berechnen. „Die meisten geben sich nichts“, weiß Ralf Sattler. Relegation? Noch ganz weit weg, darüber könne man vielleicht nach den drei Spielen reden. „Das ist Zukunftsmusik“, betont der SG-Trainer. Und denkt dabei nur noch an das schwerste Spiel. Das nächste gegen Imsbach (ppp)

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