Rockenhausen Arbeitskreis Kahnweilerhaus zeigt „Von Fichten und Feen“ im Museum Pachen

Birgt der Wandel vielleicht auch positive Tendenzen? Annette und Martin Goretzki gehen mit ihren fotografischen Arbeiten dieser
Birgt der Wandel vielleicht auch positive Tendenzen? Annette und Martin Goretzki gehen mit ihren fotografischen Arbeiten dieser Frage nach.

Zum ersten Mal organisiert der Arbeitskreis Kahnweilerhaus eine Ausstellung im Museum Pachen. Drei Künstler haben sich zusammengetan, um sich mit dem Wald in ganz unterschiedlichen Ansätzen und Sichtweisen auseinanderzusetzen. Auch die neue Dauerausstellung des Arbeitskreises ist fertig.

Bauliche Mängel und dringender Sanierungsbedarf im Kahnweilerhaus haben den Arbeitskreis seiner eigentlichen Wirkungsstätte erstmal beraubt, doch hat er Asyl gefunden im Museum Pachen. Dort gibt er nun Annette und Martin Goretzki aus Düsseldorf sowie Claudia Groß Raum, sich in einer ersten Ausstellung an diesem neuen Ort zu präsentieren.

„Im vergangenen Jahr setzten wir uns im Rahmen der Ausstellung ,Memory’ mit dem Thema Erinnerung auseinander. In diesem Jahr gibt es ein paralleles Interesse am Thema Wald, am Verhältnis Mensch und Natur“, erklären die drei Künstler. Annette und Martin Goretzki haben im vergangenen Jahr unterschiedliche deutsche Waldregionen besucht, um die Auswirkungen von Trockenheit, Hitze und Borkenkäferbefall zu dokumentieren.

Transparenz und feste Form

Claudia Groß wiederum, die für ihre künstlerischen Aktivitäten den Namen Duza führt, legt den Fokus auf Frauengestalten in Wald- und Gartenlandschaften. Aber diese Frauengestalten lösen sich auf, werden durchsichtig vor dem Hintergrund der Bäume, Gräser und Sträucher. Oder verfestigen ihre Form wieder – so wie lockende Waldfeen. Auch hier wird also ein Wandel thematisiert.

„Meine Werke drehen sich immer um das Thema Frau, ihre Silhouette, ihre Körperhaltung, ihre Gestik und die gängigen Schönheitsideale. Für die Umsetzung dieser Rhetorik des Weiblichen verwende ich vornehmlich Schnitt- und Reißtechniken oder übertrage Papierschnitt und Collage auf textile Materialien“, erläutert Claudia Groß, die dem Kunstpublikum in Rockenhausen auch als Laudatorin zahlreicher Pachen-Ausstellungen bestens bekannt ist. Die Kaiserslauterer Kunsthistorikerin hat auch die neue Dauerausstellung im Haus Pachen „Wegen Umbau geöffnet“ mit kuratiert.

Sterben oder nachhaltiger Wandel

Annette und Martin Goretzki wollen ein Lehrstück der Natur darstellen, worin es um die Entstehung eines besseren Lebensraums gehen soll, dokumentiert am Waldsterben der Fichtenwälder und der Entstehung von neuen, gesünderen und nachhaltigeren Wäldern. Das fotografische Werk der durch nationale und internationale Ausstellungen bekannten Künstler setzt sich mit Mensch, Landschaft und dem schleichenden Wandel gewachsener Lebensräume auseinander. Beide gehen der Frage nach, inwieweit Veränderungen, so erschreckend sie auf den ersten Blick auch sein mögen, nicht auch positive Entwicklungstendenzen in sich bergen.

Wie Louise Busch, die Arbeitskreis-Vorsitzende mitteilt, ist der Umzug vom Kahnweilerhaus ins Museum Pachen abgeschlossen, sodass auch die Dauerstellung des Arbeitskreises mit dem Vermächtnis des bedeutenden Kunstsammlers, Galeristen und Mäzens Daniel-Henry Kahnweiler in Obergeschoß und Nebengebäude des Hauses Pachen besichtigt werden kann.

Info

Die Ausstellung „Von Fichten und Feen“ ist ab Sonntag, 6. März, bis Sonntag, 8. Mai, im Museum Pachen in Rockenhausen, Speyerstraße 3, dienstags bis sonntags von 14.30 bis 17 Uhr zu sehen. Die Vernissage findet am 6. März, 11 Uhr, statt. Es gelten die jeweiligen Coronaregeln.

Setzt Frauen in den Fokus: eine der Arbeiten der Künstlerin Claudia Groß.
Setzt Frauen in den Fokus: eine der Arbeiten der Künstlerin Claudia Groß.
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