Donnersbergkreis Akrobatik und Klamauk

Mit einem Programm, das an Vielfalt und Perfektion kaum zu überbieten war, feierte der Kriegsfelder Carneval-Klub (KCK) am Samstagabend in der voll besetzten Festhalle seine Prunksitzung. Die Besucher bekamen nicht nur eine beeindruckende Bühnendekoration zu sehen, sondern auch zahlreiche Tänze, Büttenreden und Gesang.

Unter der Stabführung von Franz Weißgerber eröffnete der Spielmannszug die Narrenschau, bei der sich die Tanzgruppen als dominant erwiesen. Die Funkenmariechen – von Sabrina Mahler und Dominique Wahl vorzüglich auf den Eröffnungstanz eingestimmt – zeigten, dass es vom Spagat bis zur Pyramide einiges Können voraussetzt. Mandy Kaul berichtete von ihrem Debüt als Autofahrerin. Mit zwei Füßen drei Pedale zu bedienen, bereitete ihr große Schwierigkeiten. Elferratsstammtischbruder Ingo Grebner zeigte sich als Strafgefangener 104 mit seiner Zelle, die ihm Wohn-, Schlafraum und Toilette bei freier Heizung und Verpflegung in einem biete, mehr als zufrieden. „Mich klaut keiner“, meinte der Sträfling. Als Tratschweiber ratschten das „Trutsche“ und „es Liesje“ – Romy Leber und Isolde Steitz – über viele Themen. Sie selbst schenkten sich gegenseitig eine Mückenklatsche, um sich die „Ferz“ aus dem Kopf zu schlagen. Die „Paradise Girls“ zauberten unter Einstudierung von Nicole Haas, Elke Wahl und Jessica Baldauf nach dem Muster des Säbeltanzes die russische Volksseele auf die Bühne. Der Auftritt setzte ein großes Maß an Akrobatik voraus, was die Künstlerinnen voll und ganz beherrschten. Die Tanzgruppe der Landfrauen zeigte mit Bravour den von Iris Feldner einstudierten Hexentanz, der den Bühnennebel aufsteigen ließ und Begeisterung auslöste. Dieter Haumann und Jürgen Mahler unterhielten sich als „Lothar und Adolf von Delwe“ über nahezu alle Themen des täglichen Lebens. Die SG-Spatzen aus Niederhausen, Rudi Walther, Werner Rieber und Tobias Menzel, verstanden es als lautstarkes Gesangstrio die ohnehin schon gute Stimmung im Saal noch weiter nach oben zu treiben. Die Waldbengel brachten eine etwas andere Modenschau auf den Laufsteg. Die gezeigten Kleider setzten sich meist aus Abfallstoffen zusammen. Nach dem Applaus zu urteilen, traf das den Geschmack der Besucher. Ina Schön versuchte in der Bütt alles was mit Fasnacht zu tun hat schlecht zu reden und zu boykottieren, konnte es aber im Verlauf des Kalenderjahres kaum aushalten und sehnte sich die fünfte Jahreszeit wieder herbei. Die „Happy Boys“, die Tanzgruppe „Experience“ und das KCK-Ballett vervollständigten das Angebot an Gardetänzen. Das waren zahlreiche überzeugenden Einlagen. Wenn die Arme wehtun und die Füße stinken, sei es Zeit ein Bier zu trinken, stellte Horst Zech als Staubsaugervertreter in der Bütt fest. „De Jupp vun Stoakaut“ sammelte Pluspunkte bei seinem Nachwuchs, weil er die Kleinen mit Schuhen und Strümpfen bade, was dem Nachwuchs eine besondere Freude bereite. Mit dem Kampf der Generationen befassten sich als Vater und Tochter Torsten und Mandy Kaul. „Sag doch einmal drei Worte, die mich in den Himmel heben“, bat der Vater. „Häng dich uff“, kam ihm als Antwort entgegen. Einen großen Anteil an dem gelungenen Abend hatten Sitzungspräsident Jürgen Mahler und Musiker Hans Ludwig Burghardt. Dem Gesangstrio „Spatzen aus Niederhausen“ war es vorbehalten, den mit über fünf Stunden jedoch auch sehr langen Abend in der Festhalle ausklingen zu lassen. (sdl)

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