Höringen Adlerfigur im Wald geklaut – wer macht denn sowas?
Wer den Skulpturenweg im Wald bei Höringen kennt, weiß um seine besondere Atmosphäre. Auf einer Strecke von gut einem Kilometer gibt es Dutzende kleinerer und größerer Skulpturen aus Holz mitten zwischen Büschen und Bäumen zu entdecken. Tiere, Märchenfiguren oder Phantasiewesen. Manche wachsen geradezu aus dem Baumstamm, aus dem sie entstanden sind, heraus. Die meisten hat der begabte Hobby-Holzbildhauer und Bürger der Gemeinde, Viktor Gazenbiler, geschaffen.
„Der Skulpturenweg ist inzwischen weit über Höringen hinaus bekannt“, sagt Ortsbürgermeisterin Brigitte Enders. „Vor einiger Zeit gab es eine Absprache mit dem Forst, der diese Art von Holzkunst in seinem Revier genehmigt hat. Der Skulpturenweg, der so mit der Zeit entstanden ist, hat sich vor allem während der Corona-Pandemie als beliebtes Ausflugsziel etabliert“, so Enders. „Bis heute freuen sich die Wanderer immer wieder über neue Figuren, die im Wald entstehen.“
Künstler bringt zweite Figur in Sicherheit
Aber offenbar gibt es nicht nur stille Genießer dieser Kunst: Unbekannte haben wohl erst vor kurzem eine besonders eindrucksvolle Bildhauerarbeit, einen imposanten Adler, abgesägt und offenbar mitgenommen. Laut Enders war es der Holzkünstler selbst, der den Frevel entdeckte. „Eine weitere noch nicht ganz fertiggestellte Skulptur in Form einer Eule in direkter Nachbarschaft zum Holzadler wurde angesägt“, so Enders. In Höringen sei die Empörung unter den Bürgern jetzt groß, sagt die Ortschefin. Zumal man für das Absägen und Entfernen der Figur auf jeden Fall professionelles Werkzeug zur Hand haben musste.
Um wenigstens die nur angesägte Eulenfigur in Sicherheit zu bringen, hat Viktor Gazenbiler sie ganz entfernt, nach Hause geholt und dort nachbearbeitet. Inzwischen hat er sie der Höringer Kita geschenkt. Den Vandalismus hat die Ortschefin inzwischen zur Anzeige gebracht. „Darüber hinaus bitten wir aber jeden, der in der Zeit vor dem 16. Februar etwas im Wald beobachtet hat, sich bei uns oder bei der Polizeidienststelle in Rockenhausen zu melden“, so Brigitte Enders.