Donnersbergkreis 45-Minuten-Historie des FCK

Einen Filmabend der starken Emotionen und Informationen haben am vergangenen Dienstag an die 300 Zuschauer im Lauterer Studio des Südwestrundfunks (SWR) erlebt. Vorgeführt wurde ihnen der 45-minütige Film „Der 1. FC Kaiserslautern und seine Geschichte“, der am 5. Oktober, um 20.15 Uhr im SWR-Fernsehen ausgestrahlt wird.

Mit hochemotionalen Bildern von unvergesslichen Triumphen, aber auch vom ersten Abstieg des 1. FC Kaiserslautern aus der Bundesliga stimmt der Fernsehfilm die Zuschauer auf die aufwühlende Geschichte der Roten Teufel ein. Man sieht Andreas Brehme, wie er stolz die Meisterschale in die Luft reckt, sieht die Massen, die beim legendären Spiel der Lauterer in Köln den Platz stürmen, um den dritten Titelgewinn rauschhaft zu feiern. Und natürlich fehlt auch der traumhafte 7:4-Sieg der Roten Teufel über Bayern München nicht, der, auch wenn er schon über 40 Jahre zurückliegt, immer noch jedes FCK-Herz höherschlagen lässt. Dazu ist die elegische Filmmusik des Ennio Morricone aus Sergio Leones Kinoklassiker „Es war einmal in Amerika“ zu hören. Keine schlechte Musikwahl, wenn man bedenkt, wie märchenhaft die Geschichte des FCK erscheint, an dessen Gründungsmythos Fritz Walter steht. Das Lauterer Fußballidol, das die deutsche Nationalmannschaft 1954 als Kapitän zum Gewinn der Weltmeisterschaft führte, ist einer der Hauptdarsteller des Films. Die gefühligen und leidenschaftlichen Filmsequenzen werden durch informative Interviews unterbrochen. Einer der Befragten ist zum Beispiel Marcel Reif. Der Lauterer, der einst als Jugendspieler beim FCK am Ball war und dann in die Champions League der Sportreporter aufgestiegen ist. Dabei scheint es, dass der sonst so eloquente Reif Tränen in den Augen hat, als er von seinen FCK-Jahren erzählt. Auch zwei „FCK-Historiker“ kommen ausführlich zu Wort und ordnen das Fußballgeschehen auf dem Betzenberg zeitgeschichtlich ein. Diesen Männer der Wissenschaft steht Norbert Thines gegenüber, der von seinem Herzensklub und den schweren Jahren nach dem Krieg spricht. Im Film ist Thines auch als junger Mann zu sehen, wie er mit anderen FCK-Fans im Stadion Renovierungsarbeiten ausführt. Der ehemalige FCK-Präsident gehörte auch nach der Filmvorführung zusammen mit dem Regisseur Stefan Keber, FCK-Teammanager Roger Lutz und Astrid Wegener vom FCK-Museum zu der Talkrunde, die vom bekannten SWR-Moderator und bekennenden FCK-Fan Patrik Sommer geleitet wurde. In der lockeren Gesprächsrunde erfuhr man zum Beispiel, dass Roger Lutz in seiner Fußballjugend Fan des 1. FC Köln war und nur nach Kaiserslautern ins Stadion kam, um die Spiele seines Idols Wolfgang Overath zu sehen. Nach dieser „Jugendsünde“ trug er dann aber viele Jahre das Trikot des 1. FCK vom Betzenberg. Welche Bedeutung die Roten Teufel für ihre Fans haben, brachte Thines auf den Punkt: „Der FCK ist Religion.“Aber auch wenn man in ihm keinen Religionsersatz sieht, sollte man sich den SWR-Film auf keinen Fall entgehen lassen. (pkn)

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