Donnersbergkreis Ölwechsel im Wohnzimmer

Großes Kino an der Gaugrehweilerer Kappensitzung: „Hollywood zu Gast beim FCG“ hatten die Verantwortlichen als Motto gewählt – und die vielen Akteure haben dem begeisterten Publikum in der voll besetzten Schlossberghalle filmreife Auftritte am laufenden Band beschert. Standesgemäß bereits der Auftakt: Ihren berühmten Vorbildern entsprechend sind die Mitglieder des Elferrates einzeln aufgerufen worden und zum Queen-Song „The Show must go on“ über den roten Teppich auf die Bühne geschritten.

Hier haben sich im Laufe des Abends viele weitere „Stars“ ein Stelldichein gegeben. Beispielsweise Jutta Kreis, die als „3-mal-X-und-1-mal-L-Model“ Bekanntschaft mit Karl Lagerfeld und Co. machte. Als Tattoo hat sie sich ein Rahmschnitzel stechen lassen – an dessen Größe sieht sie immer, wann es Zeit wird etwas zu essen. Die Lacher auf seiner Seite hatte auch Uli Baldauf, der als „Putzfrau Else“ über „ihre“ Probleme mit Ortsbürgermeister Horst Fiscus beim Reinigen der Halle plauderte. Auch erzählte „sie“ von einem Mitbürger, der sein Quad ins Wohnzimmer hievte und dort einen Ölwechsel machte. Oscar-verdächtig war der Vortrag von Isabell Stephan, Pamela und Catrin Dexheimer über die Gaugrehweilerer Integrationsklasse. Hier sollen Schüler aus Kriegsfeld und Münsterappel eingegliedert werden, was aber nicht so recht funktioniert. So gibt es Meinungsverschiedenheiten beim Malen von Vögeln sowie beim Reimen. Am Schluss freuen sich die Eltern: Sie müssen fürs nächste Schuljahr keine neuen Bücher bestellen. Apropos: Mit Intelligenz hat auch die „doof Nuss“ alias Sabrina Mühlbach nicht allzu viel am Hut. Mit viel Witz berichtete sie über ihre Probleme im Ehe- und Familienleben – und sie betonte, wie viele Männer sie doch haben könnte, wenn diese sie gewollt hätten. Zum Glück habe sie dann doch noch einen Mann gefunden, der das gleiche Niveau wie sie hat. Humorvoll berichtete „Newcomer“ Joachim Odenbach als „Jäächer“ über den Umgang mit der Flinte und seine Erfolge bei der Jagd. Aus erster Hand informierten Doris Berg aus Niederhausen und Tanja Mühlbach als Paula und Paulinchen die Besucher über die Tücken des Ehelebens. Das Wort „Mode“ sei eine Abkürzung, erklärte Paula – in Wahrheit stehen die Buchstaben für „Männer opfern die Ersparnisse“. Paulinchen wiederum gab zum Besten, warum sie für die Zeitumstellung 1000 Euro Strafe zahlen musste: Sie hatte Wasser-, Strom- und Gasuhr gleich mit zurückgestellt. In Wahrheit kommen Jürgen Mahler und Dieter Haumann aus Kriegsfeld – aufgetreten sind sie allerdings als „Lothar un Adolf aus Delwe“. Das Duo hat die Lachmuskeln der Zuschauer heftig strapaziert: Etwa als der stotternde Alfred nicht mitgesungen hat, weil ein Lied sonst die ganze Nacht dauern würde. Oder als der behäbige Lothar erklärte, dass er ein blaues Auge vom Beten hat: Bei den Worten „Erlöse uns von dem Bösen“ habe er seine Schwiegermutter angeschaut ... Aber nicht nur in der Bütt, auch auf der Tanzfläche haben die Mitwirkenden dem Motto „Hollywood“ alle Ehre gemacht: Sei es die einheimische Garde (Leitung Pamela Dexheimer) mit ihrem zackigen Tanz zum Auftakt, die Tanzgruppe Sweet Angels – trainiert von Ilse Hühner und Sabrina Mühlbach sowie geschminkt von Conny Sittel – mit einer sehenswerten Choreographie im Piraten-Outfit zu einem Medley aus „Fluch der Karibik“ oder die ebenfalls von Pamela Dexheimer geleitete Tanzgruppe Amazing, die unter dem Slogan „Amazing völlig unverfroren“ einen abschließenden Höhepunkt des Abends setzte. Ein besonderer Augenschmaus war die Show des Männerballetts „More Amazing“: Daniel Berg, Dennis Petzold, Sebastian Schlemmer, Christian Müller, Sascha Richter und Alexander Lukosius haben sich unter der Leitung von Pamela und Catrin Dexheimer tänzerisch auf die Suche nach dem „(Bier-)Moaß aller Dinge“ begeben. Und auch gesanglich genügte die Sitzung hohen Ansprüchen: Neben Haus- und Hofmusiker Wolfgang Bayer, der unter anderem mit dem Lied „Weil mer Pälzer sinn“ und dem „Bärenmarkendosenblues“ für Stimmung sorgte, haben vor allem die Niederhausener SG-Spatzen Rudi Walther, Werner Rieber und Tobias Menzel mit Hits wie „Schenk mir Dein Herz“, „An Tagen wie diesen“ oder „Atemlos“ zum Beben gebracht. Zum Gelingen beigetragen hat auch die gekonnte Moderation der beiden Sitzungspräsidentinnen Isabell Stephan und Tanja Mühlbach, die den vielen Helfern und Unterstützern des Fasenachtsclubs dankten. Zwei weitere Punkte haben den perfekten Abend abgerundet: Statt Orden haben die Aktiven in diesem Jahr Oscars bekommen. Und natürlich hat es nach der Sitzung – wie es sich für Hollywood gehört – eine zünftige „After-Show-Party“ gegeben. (kra)

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