Bad Dürkheim Zwei Siege fehlen zum Titel

BAD DÜRKHEIM. Die SG TV Dürkheim/BI Speyer darf sich im Kampf um die Oberliga-Meisterschaft keinen Ausrutscher mehr erlauben, auch nicht heute, 18.30 Uhr, beim BBC Bous. Sind die Kurstädter heiß genug auf den Titel?

Nach der schwachen Vorstellung bei der 89:90-Niederlage zuletzt in Ensdorf ist der einst komfortable Vorsprung auf den zweitplatzierten TV Bad Bergzabern aufgebraucht. Um sicher Meister zu werden, muss die SG heute beim Tabellenneunten Bous und nächsten Samstag bei den TVG Baskets Trier (Sechster) unbedingt gewinnen. „Wenn wir noch mal eine so schlechte Leistung wie letzte Woche zeigen, war’s das“, stellt SG-Trainer David Gyau klar. „Entweder wir haben daraus gelernt oder nicht. Entweder wir sind bereit für den Titel oder nicht.“ Ob seine Spieler tatsächlich bereit sind, ist vor den beiden Endspielen in der Tat unklar. Gyau: „Ich habe im Abschlusstraining gemerkt, dass nicht alle mit dem Kopf zu 100 Prozent bei der Oberliga sind.“ Der Grund: Seit jeher laufen viele Korbjäger auch für andere Mannschaften des Vereins auf. Da sich das U19-Bundesliga-Team kurz vor den Playoffs und das Zweitliga-Team mitten im Abstiegskampf befindet, fällt einigen Gyau- Schützlingen der volle Fokus auf die Oberliga-Meisterschaft verständlicherweise schwer. Zudem hemmt die nach wie vor ungeklärte Aufstiegsfrage. „Das nimmt den Jungs, wenn auch nur unterbewusst, etwas den Ehrgeiz. Die Lorbeeren fallen natürlich geringer aus, wenn du Meister wirst und trotzdem nicht aufsteigst.“ Was im „Titelfall“ passiert, ist wohl vor Ende der Oberliga-Saison nicht zu beantworten. Viele Faktoren, wie die zur Verfügung stehenden Spieler, das Abschneiden des Zweitliga-Teams und die sportliche Planung des Vereins müssen erst beantwortet werden. So und so steht mit Bous heute ein echter Charaktertest auf dem Programm. Von Platz neun und erst vier Siegen wollen sich die Dürkheimer nicht blenden lassen. Gyau: „Das ist ein verdammt unangenehmer, physischer und schwer zu spielender Gegner. Im Hinspiel beim 93:83 hatten wir schon große Probleme. In fremder Halle wird es noch härter.“ Auf keinen Fallen wollen sich die Kurstädter von der physischen, teils unfairen Spielweise der Saarländer beeindrucken lassen. Mit voller Kraft zum Korb ziehen – lautet das Motto gegen die einst als „Rummelboxer“ bezeichneten Bouser. Gerade weil drei Leistungsträger (Pires, Rieck, Fischer) fehlen und drei weitere (Grunenberg, Decker, Röder) auf der Kippe stehen, erwartet Gyau eine deutliche Leistungssteigerung von Topscorer Benjamin Ferri: „Ich hoffe, dass er alles andere ausblenden und den Schalter wieder umlegen kann. Im Angriff hängt sehr viel von ihm ab, wir brauchen seinen Einsatz und seine Punkte.“ Im Hinspiel stellte Ferri mit 33 Zählern eine persönliche Saisonbestmarke auf. (ellb)

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