Bad Dürkheim Zum Mond in 16 Minuten

Ein Stummfilmklassiker zum letzten Abend der „Musikfilm-Delikatessen“: Am Sonntag zeigte der Deutsch-Französische Freundeskreis Wachenheim-Cuisery den Streifen „Die Reise zum Mond“ mit musikalischer Begleitung in der Lutherischen Kirche in Wachenheim.

Zum sechsten Mal zeigte der Verein bekannte und weniger bekannte französische Filme. Als „ganz besondere Delikatesse“ beschrieb Freundeskreisvorsitzende Heike Rung-Braun die Präsentation des Stummfilmklassikers aus dem Jahr 1902 von Georges Méliès. Organisator Klaus Weber ergänzte: „Das ist ein Experiment heute. Es ist das erste Mal, dass wir einen Stummfilm mit Livebegleitung zeigen.“ Er erläuterte den Besuchern, dass die musikalische Begleitung früher bei Stummfilmen üblich war. Teilweise seien in den Kinos ganze Orchester angestellt gewesen. Für ihn habe der Stummfilm seinen Reiz in der bildlichen Sprache, die in Stummfilmen deutlich ausgeprägter sein müsse und in Tonfilmen teilweise etwas verloren gehe. „Für die damalige Zeit war der Film genauso revolutionär wie in unserer Zeit Star Wars“, sagte Weber über den ersten Science-Fiction-Film. Die musikalische Untermalung übernahm der Heidelberger Musiker Hari Ossa. „Ein Science-Fiction-Film braucht ein bisschen Musik und viel Krach“, sagte Ossa. Mit E-Gitarre und Melodica sorgte er jedoch für eine herausragende Begleitung des Films, die mit Krach im negativen Sinne nichts zu tun hatte. Die perfekt auf die Szenen abgestimmte Musik intensivierte die dargestellten Bilder und sorgte für ein eindrucksvolles Filmerlebnis. Im Anschluss an den lediglich 16 Minuten dauernden Film konnten die Besucher bei einem Glas Wein ihre Eindrücke austauschen. (bnh)

x