Weisenheim am Berg Vielfältig engagiert: Brigitte und Gerd Hauser erhalten das Bundesverdienstkreuz

Vor anderthalb Jahren wurden Brigitte und Gerd Hauser für ihre Verdienste von der Verbandsgemeinde Freinsheim ausgezeichnet. Jet
Vor anderthalb Jahren wurden Brigitte und Gerd Hauser für ihre Verdienste von der Verbandsgemeinde Freinsheim ausgezeichnet. Jetzt erhält das Ehepaar aus Weisenheim am Berg auch das Bundesverdienstkreuz.

Für ihr vielfältiges ehrenamtliches Engagement, insbesondere im Bereich der Kultur, werden Brigitte und Gerhard Hauser am Freitag mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Ihr Name ist vor allem mit dem „Förderkreis ehemalige Synagoge Weisenheim am Berg“ verknüpft – aber bei weitem nicht nur.

Dennoch: Es besteht kein Zweifel daran, dass es die ehemalige Synagoge als Kulturzentrum, wie man es heute kennt, ohne das Ehepaar Hauser nicht geben würde. Vielleicht wäre sie sogar dem Abrissbagger zum Opfer gefallen. Brigitte Hauser übernahm dann auch gleich nach der Gründung 1988 den Vorsitz des Trägervereins. Ehemann Gerd war über mehr als drei Jahrzehnte der Kopf hinter dem Kunstausstellungsprogramm in dem ehemaligen jüdischen Gotteshaus.

Ur-Weisenheimer sind beide aber nicht. Gerd Hauser wurde 1941 in Mußbach geboren, seine Ehefrau drei Jahre später in Neustadt. Sie war 40 Jahre Lehrerin an der Grundschule im Rosengarten in Obrigheim und wirkte dort bis 2008 als Rektorin. Ihr Mann unterrichtete bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2003 Deutsch, Geschichte und Sozialkunde am Leininger-Gymnasium in Grünstadt. Gleichzeitig waren beide aber auch in ihrer Wahlheimat Weisenheim am Berg sehr umtriebig. So engagierten sich etwa beide auch für den Umweltschutz und waren so maßgeblich daran beteiligt, dass das Gelände des Sommerbaches als grüne Parklandschaft erhalten blieb und letztlich sogar zum Naturschutzgebiet erklärt wurde. Beide gehörten auch zu den Gründern des deutsch-französischen Freundeskreis, der die Partnerschaft mit dem burgundischen Saint-Gengoux pflegt. Von dort reist für die Zeremonie jetzt am Freitag sogar extra ein langjähriger Freund an.

In die Kommunalpolitik ist dagegen nur Brigitte Hauser gegangen. Sie saß 35 Jahre für die SPD im Gemeinderat, war zehn Jahre Beigeordnete und genauso lang Mitglied des Kreistags sowie fünf Jahre auch im Verbandsgemeinderat. Sie gründete eine Gruppe für Umwelt- und Naturschutz, legte Biotope an, initiierte die Umwelttage und holte damit 1989 den Umweltpreis des Landes nach Weisenheim. Er habe es dagegen immer geschafft, auf der Wahlliste ganz hinten zu stehen, erklärt Gerd Hauser lachend im Gespräch. Engagiert hat er sich aber auch hier – besonders bei der Ortspartei-Zeitung „Roter Faden“.

Hier wie auch bei vielen anderen Gelegenheiten konnte Hauser seine künstlerischen Fähigkeiten einbringen, denn Kunst gehörte schon immer zu seinem Leben. Seine Talente setzte er beispielsweise bei der Gestaltung von Logos, Einladungsflyern, Plakaten, Bühnenbilder, Buchcover und Buchillustrationen um – auch bei den beiden Kinderbüchern, die seine Gattin seit vergangenem Jahr veröffentlicht hat. Er hat aber auch immer wieder ausgestellt – besonders als Mitglied der Weisenheimer Künstlergruppe „Offene Ateliers“, die im kommenden Mal zum 30. und altersbedingt wohl letzten Mal zum Besuch lädt. Eines der jüngsten Projekte für die Hauser sich einsetzt, betrifft die Aufstellung einer Skulptur am Sommerbach. Die Entscheidung, welche(r) Künstler(in) hier zum Zuge kommt, soll im November fallen.

TerminDie Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande an das Ehepaar Hauser findet am Freitag, 29. September, in der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd in Neustadt statt.

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