Bad Dürkheim VG: Betreuungsbedarf gerecht werden

Die Verbandsgemeinde wird beim Land eine Ganztagsschuloption für die Schulen in Friedelsheim-Gönnheim und in Ellerstadt ab dem Schuljahr 2019/20 beantragen. Bürgermeister Torsten Bechtel war sich sicher, dass die nötigen 36 positiven Elternrückmeldungen eingehen werden. Die Räte votierten einstimmig.

Die Schulleitung wird nun bis Ende März an einem Konzept arbeiten. Letztlich entscheidet das Land, ob das Angebot kommt und ob es einen Standort geben oder das Modell an beiden Schulen eingeführt wird. „Wir haben ein sehr gutes Angebot, aber der Bedarf ist noch höher“, sagte Bechtel, der davon ausgeht, dass schon bald 75 Prozent der Eltern eine Nachmittagsbetreuung brauchen werden. Er sieht das Ganztagsangebot nicht im Widerspruch zum Hort. Die VG könne alle Modelle kombinieren. Unter dem Namen „VG Wachenheim-Modell“ fasste er das zusammen. So könnten Vorteile der für Kommune und Eltern kostenfreien Ganztagsschule genutzt und zugleich die „Schwierigkeiten“ der Ganztagsschule abgefedert werden. Das Hortangebot wird laut Bechtel weiter bestehen. Ebenso Elemente der Betreuenden Grundschule in Form von Freitagsnachmittagsbetreuung und Angeboten bis 13 Uhr. Die Diskussion sei für niemanden einfach, sagte er mit Blick auf die Debatte im Vorfeld, bei der das Landesmodell gerade bei seiner eigenen Partei nicht auf viel Gegenliebe gestoßen war. Stefan Heiser (CDU) sagte, das Thema sei in seiner Fraktion heiß diskutiert worden. Er habe ein Problem damit gehabt, über das „Stöckchen Ganztagsschule“ zu springen. Die starre Form bis 16 Uhr, für ihn nicht optimal. Aber: „Wir müssen uns der Realität stellen.“ Keine Bedenken hingegen gibt es aus Sicht der SPD-Fraktion. Klaus Huter sagte, sie seien schon immer für das Ganztagsschul-Modell gewesen. Er halte einige der Gegenargumente für vorgeschoben. Es gebe kein hundertprozentig passendes Modell, „das allen schmeckt und wenig kostet“. Laut Peter Fleischer (FWG) sei seine Fraktion darüber gestolpert, dass durch die Kapazitätsgrenzen des Hortes einige Kinder dazu gezwungen seien, in die Ganztagsschule zu gehen. Bechtel entgegnete, es liege an den Ortsgemeinden, das Hortangebot auszubauen. Er sagte aber auch, dass um jeden Hortplatz beim Kreis gekämpft werden müsse. Heiser sah die Ortsgemeinden beim Thema Hort in der Pflicht. Ausbauforderungen an die Ortsgemeinden zu stellen, sei eine „Forderung für die Galerie“, sagte Erste Beigeordnete Heike Ditrich (FWG), da dies ohne Kreiszuschüsse schwer möglich sei. Das Hortangebot wird überwiegend von Kreis und Gemeinden getragen. Arnold Nagel (FWG) sagte, der Hort sei unter anderem wegen seiner hohen Flexibilität das beste Angebot. Das Vereinsleben werde durch die langen Schulzeiten der Ganztagsschule gefährdet. Bechtel meinte, die Vereine seien herzlich eingeladen, ihr Angebot in den Schulen anzubieten. In der Wachenheimer Ganztagsschule gebe es Musikschul-Angebote.

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