Freinsheim Tetzlaff-Quartett kommt zum Konzert in den Von-Busch-Hof nach Freinsheim

Das Tetzlaff-Quartett mit Hanna Weinmeister, Tanja und Christian Tetzlaff sowie Elisabeth Kufferath.
Das Tetzlaff-Quartett mit Hanna Weinmeister, Tanja und Christian Tetzlaff sowie Elisabeth Kufferath.

Mit dem Tetzlaff-Quartett kommt eine führende Kammermusikformationen am Donnerstag, 10. März, um 19 Uhr in den Von-Busch-Hof nach Freinsheim zu der dortigen Konzertreihe. Die vier spielen an diesem Abend zwei Gipfelwerke der Gattung Streichquartett.

Im Tetzlaff-Quartett spielen – wie übrigens auch im Neustadter Mandelring-Quartett – musikalisch hochqualifizierte Geschwister miteinander. Es ist im Vergleich zu den Kollegen von der Weinstraße elf Jahre jünger, wurde 1994 gegründet. Ein wesentlicher Unterschied zu den Mandelrings ist, dass alle vier Mitglieder bei den Tetzlaffs auch solistisch oder im Orchester spielen.

Christian Tetzlaff, der erster Geiger im Quartett, gehört zu den herausragenden Violinvirtuosen unserer Zeit und spielt die großen Violinkonzerte mit den ersten Orchestern weltweit. Als junger Musiker legte er mit Michael Gielen am Pult eine exemplarische Aufnahme des Beethoven-Violinkonzerts in den richtigen Tempi im ersten und zweiten Satz vor. Legendär sind auch die Konzerte, in denen er Bachs sechs Solowerke für Violine musiziert, die er immer wieder auch in Gänze an einem Abend spielt.

Cellist im Quartett ist seine jüngere Schwester Tanja Tetzlaff, Solocellistin der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. Sie tritt aber auch solistisch und in Kammerkonzerten auf.

Elisabeth Kufferath, die zweite Geigerin, ist seit 2009 Professorin für Violine an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover. Hanna Weinmeister, die Bratschistin, ist seit 1998 Erste Konzertmeisterin beim Orchester der Oper Zürich verpflichtet. Musikalisch aktiv, aber nicht im Quartett, sind auch die anderen Geschwister Angela und der Dirigent Stephan Tetzlaff.

Das Programm für Freinsheim umfasst nur zwei Werke, aber die haben es in sich. Jedes dauert rund 45 Minuten, ist das 14. Streichquartett des jeweiligen Meisters und entstand in Wien in der Mitte der 1820er-Jahre. Beide Werke stehen in Moll, sie beinhalten ein großen Variationensatz und sind geprägt von leidenschaftlichem Ausdruck.

Das in Freinsheim gespielte Streichquartett Nr. 14 d-Moll D 810 „Der Tod und das Mädchen“ von Franz Schubert ist dabei ein dramatisch aufgeladenes Werk von düsterem Charakter. Den Titel bezieht es von den Variationen im langsamen Satz auf die Melodie des Liedes „Der Tod und das Mädchen“ nach Matthias Claudius.

Beethovens Quartett cis-Moll (der Tonart der „Mondschein-Sonate“ hat sieben Sätze und beginnt mit einer Fuge in langsamem Tempo. Ausgedehnte Sätze in üblicher Länge wechseln mit kurzen Intermezzi.

Am Ende steht ein wildes Finale, zu dem Richard Wagner schrieb: „Das ist der Tanz der Welt selbst: wilde Lust, schmerzliche Klage, Liebesentzücken, höchste Wonne, Jammer, Rasen, Wollust und Leid; da zuckt es wie Blitze, Wetter grollen: und über allem der ungeheuere Spielmann, der alles zwingt und bannt, stolz und sicher vom Wirbel zum Strudel, zum Abgrund geleitet: – er lächelt über sich selbst, da ihm dieses Zaubern doch nur ein Spiel war. – So winkt ihm die Nacht. Sein Tag ist vollbracht –“

Ob das stimmt? Schwer zu sagen. Op. 131 gehört zu den späten Streichquartetten Beethovens. Die sind knapp 200 Jahre nach ihrer Entstehung noch immer Neue Musik und längst nicht entschlüsselt.

Info

Für den Zutritt zum Konzert am 10. März gelten die Bestimmungen der Corona-Regelung des Landes Rheinland-Pfalz vom 18. Februar: Zutritt entsprechend der 2G plus-Regelung und Maskenpflicht. Das Konzert ist im Bürgersaal des Von-Busch-Hofes in Freinsheim. Karten mit Sitzplatzreservierung über http://vbh-konzertant.de. Alternativ ist es auch möglich, über die Touristinformation i-Punkt der Verbandsgemeinde Freinsheim Karten zu erwerben. Restkarten ohne Sitzplatzreservierung sind an der Abendkasse erhältlich.

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