Bad Dürkheim Strich durch die Landschaft

Das Verhältnis zwischen Freinsheim und Erpolzheim, liebe Leserinnen und Leser, ist derzeit etwas schwierig. Auslöser dafür ist die von der Freinsheimer CDU-Opposition ins Gespräch gebrachte Südumgehung, mit der die Innenstadt von Verkehr entlastet werden soll. Die Alternative für die vom Land aus Kostengründen abgelehnte Freinsheimer Westumgehung würde jedoch einen Schnitt durch die hübsche Weinbergslandschaft zwischen Freinsheim und Erpolzheim und eine weitere Landesstraße in der Nähe des Erpolzheimer Neubaugebiets bedeuten. Klar, dass bei den Bewohnern dort die Berichte über die Freinsheimer CDU-Pläne auf großen Ärger gestoßen sind. So manch einer hat dadurch auch den Martinsmarkt am vergangenen Wochenende nicht genießen können. Der am Samstag erschienene Artikel über die Freinsheimer Stadtratssitzung, in dem von großem Lob für den Trassenvorschlag der CDU die Rede war, bestimmte so manche Gespräche auf Erpolzheims größtem Fest. Mittendrin mit seinem Stand: Freinsheims Bürgermeister Jürgen Oberholz, der vor lauter politisch bestimmter Diskussionen gar nicht mehr dazukam, seine Gewürze zu verkaufen. Vielleicht hätte er seiner FWG-Fraktion im Nachhinein eher geraten, in der Sitzung bereits ein paar Gegenargumente ins Feld zu führen. Schon mit Blick darauf, dass Erpolzheims Bürgermeister Alexander Bergner ja derselben politischen Gruppierung angehört. Denn bei dem Lob für die CDU-Opposition wird es in Freinsheim bestimmt nicht bleiben. So hat für morgen die FWG zur politischen Wanderung entlang möglicher Trassenvarianten eingeladen und die SPD hat eine Mitgliederversammlung zu diesem Thema am Montag geplant. Bei beiden Veranstaltungen wird bestimmt auch über den Vorschlag der Erpolzheimer CDU gesprochen werden, die als Pressemitteilung gestern veröffentlicht wurde und mit der zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden sollen (Meldung dazu in der gelben Spalte links). Die Umgehungsinteressen von Erpolzheim und Freinsheim in einem Vorschlag zusammenzuführen, hat bestimmt Charme, jedoch hat auch diese Variante – wie auch die Südumgehung alleine – kaum eine realistische Chance, umgesetzt zu werden. Denn die Zeiten von viel Landschaft und viel Geld vertilgenden Umgehungsstraßen sind längst vorbei. Das Land hat das Geld nicht mehr und die betroffenen Gemeinden erst recht nicht. Dass sich Kommunalpolitiker Gedanken über die im Verkehr erstickenden Bewohner in ihren Ortskernen machen, ist richtig. Nur müssen sie dabei eine Umgehungsvariante finden, die so gut wie nichts kostet, keine Anwohnerinteressen tangiert und sich mit dem Naturschutz verträgt. Sonst führen diese Trassenpläne ins Nirgendwo. Viel Erfolg beim Suchen wünscht Ihnen

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