Bad Dürkheim Straßennamen: Zusatzschilder mit QR-Code

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Philipp-Fauth-Straße, Karl-Räder-Allee und Maler-Ernst-Straße sollen Zusatzschilder mit Kurzbeschreibungen bekommen. Das hat der Stadtrat Bad Dürkheim am Dienstag entschieden. Daneben wird ein QR-Code gezeigt, der auf Kurzbiografien verweist.

Die Entscheidung des Stadtrats markiert den vorläufigen Abschluss der Straßennamendebatte. Durch einen Bürgerentscheid war die vom Stadtrat geplante Umbenennung der drei Straßen rückgängig gemacht worden. Nun sollen die Zusatzschilder darauf hinweisen, wie die drei Männer gewirkt haben und auf ihre Nähe zum NS-Regime aufmerksam machen.

Jochen Schmitt (FWG) sagte, aus seiner Sicht treffe man mit dieser Variante „nicht den richtigen Ton“. Ihm fehle auf den Schildern eine Wertung, ein Hinweis, dass das Verhalten der Männer nicht den heutigen Wertvorstellungen entspricht. Auf einem kleinen Schild sei das nicht treffend abzubilden. Er sprach sich für eine reine QR-Code-Lösung aus. „Die Diskussion muss weitergehen“, sagte er mit Blick auf die Erinnerungskultur in Bad Dürkheim. Einen Antrag stellte Schmitt nicht, da er im Rat keine Zustimmung erhielt. Letztlich enthielten sich bei der Abstimmung zwei Ratsmitglieder der Stimme, einer stimmte dagegen.

Bürgermeister Christoph Glogger (SPD) richtete nach der Abstimmung das Wort an SPD-Stadtrat Jonny Papistok. Wenn sich jemand so engagiert öffentlich äußere wie Papistok, wäre es aus seiner Sicht auch angebracht, sich in den Gremien zu Wort zu melden, sagte Glogger. Papistok hatte zusammen mit Ulrich Martin und Bernd Köhler in der „Bürgerinitiative für die Straßennamen-Beibehaltung“ den Bürgerentscheid auf den Weg gebracht, der den Entschluss des Stadtrats gekippt hatte. Im Stadtrat und anderen Gremien hatte sich Papistock zum Thema Straßennamen jedoch nie geäußert, auch nicht bei der Schilder-Debatte am Dienstag.

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