Bad Dürkheim Sprachlose Seebacher steigen ab

Bezeichnet das Verhalten von Wormatia Worms als hochgradig fahrlässig: Seebachs Trainer Roland Beck will aber dennoch nicht die
Bezeichnet das Verhalten von Wormatia Worms als hochgradig fahrlässig: Seebachs Trainer Roland Beck will aber dennoch nicht die Schuld auf andere schieben. Nun geht es zurück in die A-Klasse.

«BAD DÜRKHEIM.»Lange sah es so aus, als könne der abstiegsbedrohte Fußball-Bezirksligist Rot-Weiss Seebach den Kopf aus der Schlinge ziehen. Doch inzwischen steht fest, dass es die Seebacher nicht gepackt haben. Der Grund ist ebenso ärgerlich wie kurios.

Um in der Liga zu blieben, gab es für die Rot-Weissen nach dem Rückzug der SG Steinfeld zwei Optionen. Zum einen den Aufstieg des Bezirksliga-Vizemeisters SV Büchelberg. Dieser Wunsch erfüllte sich nicht, denn die Südpfälzer scheiterten am TSV Gau-Odernheim (2:2, 0:4). Doch es gab noch eine zweite Möglichkeit. Der Aufstieg des Verbandsliga-Zweiten SC Idar-Oberstein, gekoppelt mit dem Aufstieg des Landesliga-Vizemeisters Wormatia Worms II. Diese Variante hätte zur Folge gehabt, dass weder der Ludwigshafener SC aus der Verbands-, noch dadurch der ASV Maxdorf aus der Landesliga absteigt. Aber so kann es nicht mehr kommen, weil die Wormser, die die erste Partie beim TuS Rüssingen 1:2 verloren hatten, in ihrem zweiten, mit 3:1 gewonnenen Aufstiegsspiel gegen das Team aus der Landesliga West einen Akteur eingesetzt haben, der nicht spielberechtigt war. „Das Spiel wird gemäß Spielordnung für Wormatia Worms II mit 0:2 Toren als verloren und für TuS Rüssingen mit 2:0 Toren als gewonnen gewertet“, heißt es in einer Mitteilung des Südwestdeutschen Fußballverbandes, die sich auf ein Urteil der Verbandsspruchkammer bezieht. Die Wormser haben eine Berufungsfrist, die am siebten Tag nach der Veröffentlichung des Urteils verstreicht. Dass sich noch etwas ändert, ist höchst unwahrscheinlich, zu klar scheinen die Fakten zu sein. Der Verband hat die zunächst für den 1. Juni vorgesehene dritte Partie abgesetzt. Wenn Worms II nicht aufsteigt, hat das den Abstieg des ASV Maxdorf in die Bezirksliga zufolge, was letztlich auch den Abstieg von Rot-Weiss Seebach besiegelt. „Ich bin sprachlos“, sagte Moritz Keßler, der neue Spielleiter der Seebacher. Er ist überrascht, dass einem Verein mit den Strukturen der Wormser ein solcher Lapsus passiert. „Die Art und Weise des Abstiegs ist bitter. Für einen Verein wie uns ist es schön, Bezirksliga zu spielen, jedoch nicht selbstverständlich“, ergänzt Keßler. Auch Trainer Roland Beck ist erschüttert. „Das Verhalten der Wormatia ist hochgradig fahrlässig. Wir müssen uns aber eingestehen, dass wir nicht genügend Punkte geholt haben, um uns selbst zu retten“, will der Coach die Schuld nicht auf andere schieben. Sich auf Dritte verlassen zu müssen, sei nie optimal. „Man jetzt gesehen, wie wichtig es ist, sein Schicksal in der eigenen Hand zu haben. Deshalb hege ich keinen Groll. Wir müssen die Gründe für den Abstieg bei uns suchen“, verdeutlicht Beck. Ähnlich sieht es Keßler: „Wir durften ja nur hoffen, weil Steinfeld sein Team zurückgezogen hat.“ Die Verantwortlichen der Seebacher sind jedoch sicher, dass der Abstieg den Klub nicht aus der Bahn werfen wird. „Wir sind so aufgestellt, dass wir den Abstieg verkraften“, betonte Keßler. Rot-Weiss wird künftig in der A-Klasse Rhein-Mittelhaardt spielen, die mit 17 Mannschaften starten wird, sollte der FC Speyer 09 II den Bezirksliga-Aufstieg verfehlen.

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