Bad Dürkheim Nicht zielstrebig genug

Die besseren Offensivaktionen hatte der TuS Obermenzing: DHC-Keeper Alexander Riedle (links) erwartet Arbeit, Teamkollege Christ
Die besseren Offensivaktionen hatte der TuS Obermenzing: DHC-Keeper Alexander Riedle (links) erwartet Arbeit, Teamkollege Christian Dopp versucht sich in den gegnerischen Schuss zu werfen, Jonathan Schmitt (rechts) schaut zu.

«BAD DÜRKHEIM.» „Über sieben Brücken musst du geh’n, sieben dunkle Jahre übersteh’n.“ Als der Dürkheimer Coach nach der Partie am Samstagabend seine Spieler abklatschte, tönte aus den Lautsprechern im Dürkheimer Triftstadion der Hit von Peter Maffay. Irgendwie passte es zu dem Szenario. Denn die 0:2 (0:1)-Niederlage des DHC gegen den Tabellenzweiten TuS Obermenzing besiegelte den Abstieg seiner Mannschaft aus der 1. Regionalliga im Feld. Was da am Samstag um 18.30 Uhr in Dürkheim passierte, war das nächste sportliche Negativerlebnis für den Deutschen Feldhockeymeister von 1992 und 1993, der vor zwei Spielzeiten noch in der Zweiten Bundesliga spielte. Für Schanninger eine ganz bittere Sache. Vor allem, weil sein Team nach einer katastrophalen Hinrunde, in der es nur einen einzigen Punkte holte, in der zweiten Saisonhälfte eigentlich voll konkurrenzfähig war. Doch das abschließende Spiel, das rund 35 Zuschauer bei 36 Grad im Schatten am Samstag sehen wollten, hätten die DHC-Akteure sehr deutlich gewinnen müssen. Der direkte Konkurrent TEC Darmstadt, der vor dem letzten Spieltag drei Punkte vor den Dürkheimern lag, verlor zeitgleich gegen den Ersten TG Frankenthal mit 0:3. Letztlich hätte der DHC mit 15 Treffern Vorsprung den TuS Obermenzing schlagen müssen. „Wenn wir vielleicht in der Anfangsphase drei, vier Treffer erzielen, dann hätte hier was gehen können“, sagte Schanninger. Doch dafür hätten die DHC-Spieler an ihre letzten Leistungen anknüpfen müssen. Und das taten sie nicht. „Leider muss ich sagen, dass das unsere schlechteste Leistung gewesen ist. Es hat einfach diesmal die Zielstrebigkeit in den Offensivaktionen gefehlt“, befand der Dürkheimer Coach nach der Partie, in der seine Spieler viel versuchten, aber recht wenig dann doch erreichten. Die Münchner standen in der Defensive gut. Nicht eine einzige Strafecke konnte sich der DHC über die gesamte Spieldauer erkämpfen. Als Sebastian Stephan nach einer Viertelstunde zum 1:0 (15.) für Obermenzing traf, war dann eigentlich in Sachen Ligaverbleib für die Platzherren fast schon klar: Das wird nichts mehr. Doch die Dürkheimer versuchten nach dem Gegentreffer weiter nach vorne zu spielen. Zu viel blieb einfach Stückwerk, da fehlte der letzte Pass, die kreative Idee. Klare Chancen für den DHC waren Mangelware. Im zweiten Durchgang tauchte Lasse Nehrdich mal im Schusskreis der Münchner auf und kam auch zum Abschluss. Doch der Obermenzinger Keeper Niclas Meiler parierte stark und verhinderte so den Ausgleich (42.). Zum Schluss warfen die Dürkheimer noch einmal alles nach vorne. Natürlich bildeten sich Freiräume für den Gegner. Nicolas Nauck legte in der 60. Spielminute noch das 2:0 für die Bayern nach. Dabei blieb es dann. Die Dürkheimer waren nun endgültig abgestiegen. „Schade, denn nach der schlechten Vor- und auch der Hallenrunde, in der wir ja auch abgestiegen sind, haben wir in der zweiten Saisonhälfte auf dem Feld wirklich eine sehr gute Entwicklung genommen. Dass wir nun eine Liga runter müssen, passt da nicht so richtig“, befand Schanninger nach dem 0:2 und betonte beim Blick nach vorne: „Bis auf ein, zwei Spieler, die wegen Studiums pausieren müssen, bleibt die Mannschaft so zusammen. Nun heißt es, in der nächsten Runde eine gute Saison zu spielen.“ In der 2. Regionalliga würden die Dürkheimer in der aktuellen Formation sicher als klarer Aufstiegsfavorit in die kommende Runde gehen. „Siebenmal wirst du die Asche sein, aber einmal auch der helle Schein“, sang unterdessen Peter Maffay über den Platz, während die Dürkheimer mit langsamen Schritt in Richtung Kabine trotteten. Aber vielleicht können die DHC-Akteure ja schon in der nächsten Runde den Negativlauf stoppen. Trainer Schanninger dürfte sich bei dem Lied sicher gedacht haben: Sieben Negativerlebnisse in Folge? Die müssen es nun wirklich nicht sein.

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