Bad Dürkheim Neuer Chefarzt geht neue Wege

Das Hetzelstift in Neustadt hat in der chirurgischen Abteilung einen neuen Chefarzt: Dr. Christoph Wölfl aus Wachenheim ist Nachfolger von Dr. Hanns-Günther Knöll, der zum 31. Juli in Ruhestand gegangen ist.

Wölfl, der zuletzt 13 Jahre in der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik (BG) Ludwigshafen gearbeitet hat, will das bisherige Leistungsspektrum erweitern. Die Schwerpunkte zurzeit sind orthopädische Chirurgie und spezielle Unfallchirurgie, nun kommt die Sporttraumatologie hinzu. Dabei geht es um Sportverletzungen und Beschwerden nach Sportunfällen, beispielsweise Gelenkverletzungen oder Bänderrisse. Wölfl will damit vor allem jungen Menschen ansprechen. „Neustadt braucht so etwas“, sagt er. In Ludwigshafen habe er gesehen, „was versorgungstechnisch abgewandert“ ist. Neue Wege will Wölfl auch bei der Versorgung älterer Patienten gehen. „Altersbedingte Stürze führen oft zu einer Reihe von Begleiterkrankungen“, sagt er. In solchen Fällen müssten Unfallchirurgie und Geriatrie zusammengeführt werden. „Das ist mir ein besonderes Anliegen, weil wir der Nachkriegsgeneration viel zu verdanken haben“, erklärt der 44-Jährige. Die Alterstraumatologie ist auch sein Forschungsgebiet. Wölfl arbeitet zurzeit an seiner Habilitation in diesem Fachgebiet. In Ludwigshafen war er Leitender Arzt des Zentrums für Alterstraumatologie und Mitglied der interdisziplinären Forschungsgruppe „Osteoporotische Frakturheilung“. Ein interdisziplinäres Team will er nun auch in Neustadt etablieren. „Die operative Versorgung ist schon jetzt auf einem sehr hohen Niveau, der Zusammenschluss mit der Geriatrie fehlt noch.“ Einen Zeitpunkt kann er dafür aber noch nicht nennen. Wichtig ist Wölfl auch die Weiterentwicklung des Fehlermanagements. Die Medizin könne in der Methodik dabei viel von der Luftfahrt lernen, sagt er. Als Beispiel nennt er das „Abarbeiten von Checklisten“, das zu einer Standardisierung von Abläufen führe. Auf seiner neuen Stelle, die er am Montag angetreten hat, arbeitet Wölfl mit sieben Ärzten zusammen, drei Oberärzten und vier Assistenzärzten. Im Vergleich zu Ludwigshafen ein kleines Team, aber gerade das schätzt Wölfl: „Es ist ein gutes Team und wir ergänzen uns gut.“ (kkr)

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