Ellerstadt Musikalische Reise durch die Jahrzehnte

Die beiden Chöre ellcanto und ellcantiamo begeisterten ihr Publikum in Ellerstadt.
Die beiden Chöre ellcanto und ellcantiamo begeisterten ihr Publikum in Ellerstadt.

Mit „Streiflichter der Popmusik“ wussten sich die beiden Chöre des MGV 1845 Ellerstadt, ellcanto und ellcantiamo, mit Live-Band und Spieleinlagen gute zwei Stunden lang unterhaltsam zu präsentieren.

Die Halle des TV Ellerstadt war voll besetzt und am Applaus des Publikums gemessen fand das, was auf der Bühne geboten wurde, nämlich Hits der Popmusik der letzten 60, 70 Jahre, sein Gefallen. Den beiden Chören unter der Leitung von Jaspar Zehetmeier, ellcanto, und Sebastian Scheuermann, ellcantiamo, beides junge Chorleiter, war das Vergnügen an der Sache anzumerken.

Etwas erstaunt stellte man als älterer Zuhörer wieder einmal fest, dass das, was man als junger Mensch einmal mit Begeisterung hörte und von den Eltern naserümpfend als unseriös abgetan wurde, heutzutage so etwas wie „Klassiker“ sind. Jeweils zu der Entstehungszeit der Popmusik passend hatte man kleine Szenen mit Harald Laubenstein – er führte auch durch das Programm – Anja Moser und Michael Pfeifer eingebaut.

Nicht ohne die Beatles

Den Auftakt machte ellcanto mit den Beach Boys und „Barbara Ann“, eine der erfolgreichsten Pop-Band der 60er und frühen 70er Jahre. Die 50er Jahre repräsentierten die Comedian Harmonists mit „Wochenend und Sonnenschein“ auch heute noch etwas zum mitträllern. „Somebody Loves Me“ von George Gershwin wurde bereits 1924 veröffentlicht. Ohne Beatles ist Popmusik nicht denkbar, ellcantiamo, der kleinere Chor von beiden, präsentierten sie mit „Can’t Buy Me Love“ von 1964 und dem vielleicht nicht ganz so bekannten und späteren „Blackbird“, die Amsel, von 1968. Für die meisten Chorsänger dürfte das die Musik ihrer jungen Jahre gewesen sein.

Ähnlich prägend wie die Beatles war „Abba“ in den 70ern. Ein Abba-Medley unter anderem mit „Mamma mia“, Waterloo“ und „Dancing Queen“ bot ellcanto dar. Dass man diese Hits kannte, war an den Mundbewegungen im Publikum zu sehen, die Füße wippten auf jeden Fall immer mit. „Griechischer Wein“ von Udo Jürgens machte klar, dass es auch deutschsprachige Musik in die Charts schaffen konnte.

Auch deutscher Pop dabei

Nach der Pause wehte der Wind der Veränderung der 80er Jahre gesanglich durch die TV-Halle, musikalisch auf den Punkt gebracht mit „Wind Of Change“ von den Scorpions. Die 80er Jahre läutete ellcanto mit „We Are the World“ von 1985 ein. Die Single war seinerzeit von der Gruppe „USA for Africa“ aufgenommen worden, sie brachte einige der bekanntesten Musiker der Epoche zusammen. Geschrieben haben den Titel Michael Jackson und Lionel Richie. Danach war das Programm bis auf die Titel „Angels“ von Robbie Williams und „Thinking Out Loud“ des Singer und Songwriters Ed Sheeran von deutscher Popmusik geprägt. Allen voran Herbert Grönemeyers „Mambo“, das rhythmisch mitreißend und textlich humorvoll die nervige Suche nach einem freien Parkplatz schildert. Mit „Ein Hoch auf uns“ von Andreas Burani ging ein unterhaltsamer Konzertabend mit zwei Zugaben zu Ende. Einfühlsam begleitet wurden die beiden Ellerstadter Chöre von Lukas Habig (Bass), Joe Weis (Keyboard) und Tobias Fronhöfer (Schlagzeug). Falls das Konzert Lust auf den Chorgesang geweckt haben sollte, seien Interessierte eingeladen einfach mal vorbei zu schauen, lud der MGV-Vorsitzende Frank Meinhardt am Konzertende ein.

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