Bad Dürkheim Karst erneut angeschlagen

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BAD DÜRKHEIM. Keine Zeit zum Durchatmen: Die SG TV Dürkheim/BI Speyer II empfängt heute (16 Uhr, TVD-Halle) den TV 1860 Lich II. Es ist das fünfte Spiel in Folge gegen ein Team aus den Top Sechs der 2. Regionalliga Südwest-Nord.

Leichte Spiele würde es nicht geben, das war allen Beteiligten bei Aufsteiger Dürkheim/Speyer II schon vor der Saison klar. Im Moment kommt es jedoch besonders hart: Mit dem Tabellenzweiten Lich geht es erneut gegen einen haushohen Favoriten, es droht die sechste Niederlage in Folge. „Nein, das nervt mich nicht, dass wir einen Kracher nach dem anderen haben“, stellt SG-Trainer David Gyau klar. „Wir haben uns bewusst dazu entschieden, mit unserem Kader in der Regionalliga mitzuspielen. Jetzt nehmen wir die Herausforderung auch an.“ Ein Sieg gegen die sogenannten „Bierstädter“ scheint nahezu unmöglich, jedoch zeigte die SG TVD/BIS II zuletzt Fortschritte, die Mut machen. Gegen Bergstraße (77:81) und Völklingen (77:79) fehlte jeweils nur wenig für die Überraschung. Und Coach Gyau liefert vor dieser scheinbar unlösbaren Aufgabe ein weiteres Argument, sein Team nicht von vornherein abzuschreiben: „Wir tun uns daheim gegen die Top-Teams leichter. Die TVD-Halle hat eine gute Atmosphäre, die uns Sicherheit gibt. Hier kommen wir eher ins Rollen als auswärts. In fremder Umgebung haben wir oft Probleme, besonders gegen Teams auf Augenhöhe, wenn der Druck, gewinnen zu müssen, noch größer ist.“ Um den letzten Tabellenplatz zu verlassen und mit Rückenwind ins neue Jahr zu starten, wäre ein Erfolg für die SG TV Dürkheim/BI Speyer II Gold wert. Doch anspruchsvoller könnte die Aufgabe kaum sein. Lich hat bislang erst zwei Saisonspiele verloren und ist damit auf bestem Weg, um den Aufstieg in die 1. Regionalliga mitzuspielen. Eine Statistik belegt die gnadenlose Effektivität der Mittelhessen: Lich erzielt im Schnitt 73 Punkte pro Spiel, nur minimal mehr als die SG (72). Und trotzdem haben die „Bierstädter“ acht Siege mehr auf dem Konto. Der einfache Grund: Lich hat die mit Abstand beste Defensive der Liga und lässt pro Spiel ganze 67 Punkte zu (SG: 85). David Gyau: „Sie sind clever, gewinnen knapp und machen nur so viel, wie sie müssen. Das ist mir schon im Hinspiel aufgefallen.“ Bei der 58:70-Niederlage im September konnte die SG die gesamte erste Halbzeit gut mithalten, führte teilweise mit bis zu acht Punkten. Auf Grund der harmlosen Offensive und der starken Licher Deckung reicht es dann aber doch nicht zu mehr. Personell sind die Voraussetzungen für einen Coup heute denkbar schlecht: Routinier Sebastian Fischer und Topscorer Jan Wroblewski (beide Handgelenk) kehren zwar zurück, haben jedoch deutlichen Trainingsrückstand und werden keine Wunder vollbringen. Youngster Julius Martiny, Gewinner der letzten Wochen und Nachwuchs-Aufbauspieler fehlt aus privaten Gründen. Und zu allem Überfluss hat sich der Dürkheimer Philip Karst, gegen den SC Bergstraße noch erfolgreichster Korbjäger, schon wieder am Sprunggelenk verletzt. „Wir brauchen Philip in einer Top-Verfassung. Im Moment kommt wirklich alles zusammen, das unsere Motivation drückt“, ärgert sich Trainer David Gyau. (ellb)

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