Bad Dürkheim Hoffen auf die Trotzreaktion

Bad Dürkheim

. Die Stimmung scheint unter den großen personellen Veränderungen aber jedenfalls nicht großartig gelitten zu haben. Im Gegenteil. „Die Jungs geben richtig gut Gas“, freut sich DHC-Trainer Nicolai Danne über den guten Geist in seiner Truppe. Die sich doch ziemlich neu organisieren musste und organisieren muss. Immerhin fehlen künftig mit Leuten wie Sebastian Becker, Fabian Schmitt, Max Kille, dem ein Jahr in Kanada weilenden Paul Gerstenhöfer oder dem gerade zuletzt gut ins Team gewachsenen Philipp Krauß echte Leistungsträger, mit Benedict Krieger sogar der bisherige Mannschaftskapitän. Doch da wurde mit Philipp Metzger offenbar ein guter Nachfolger gefunden. „Pille“ legte mit seinen zwei Toren zum 2:0-Sieg seiner Mannschaft im Testspiel beim Ligarivalen Rüsselsheimer RK denn auch gleich mal ordentlich vor. Sowas schafft Vertrauen. Und mit Jonas Tebel steht ein Routinier als Vertreter bereit, wenn Metzger mal ausfallen sollte. Die Vorbereitung lief recht ordentlich, gerade angesichts der Tatsache, dass die eine oder andere Blessur zu beklagen war und weil einige Spieler noch in Urlaub waren. Doch es wurden etliche Testspiele bestritten, auch das erstmals gemeinsam mit der TG Frankenthal organisierte Vorbereitungsturnier, an dem ausschließlich Zweitligisten beteiligt waren, hat dazu beigetragen, die „erste Elf“ herauszudeuten. „Der Spielplan gefällt mit sehr gut“, sagt Nico Danne. „Damit bin ich sehr zufrieden.“ Denn einmal müssen er und seine Leute nur zwei – teure – Berlinreisen antreten (Danne: „Es hat sich gelohnt, deswegen beim Deutschen Hockey-Bund zu intervenieren“), zum anderen haben die Dürkheimer vor allem in der Hinrunde beste Gelegenheit, sich ein ordentliches Punktepolster anzulegen, um so beruhigt in die Winterpause gehen zu können. Sieben Begegnungen stehen in diesem Jahr nämlich noch an und nicht weniger als fünf davon bestreiten die DHC’ler im eigenen Dr.-Kurt-Schneider-Stadion. Mit den Stuttgarter Kickers, dem HC Ludwigsburg und der TG Frankenthal sind darunter auch gleich drei Mannschaften, die sich ähnlich wie der DHC wohl nach unten orientieren müssen. „Viele Mannschaften haben ähnliche Probleme wie wir“, weiß der Dürkheimer Trainer und erwartet in der zweiten Tabellenhälfte ein ziemliches Gedränge. Umso wichtiger ist ein guter Start. Dass zu diesem Start gleich der haushohe Titelfavorit TSV Mannheim um Ex-DHC-Jugendtrainer Stephan Decher in die Kurstadt anreist, ist gut und schlecht gleichzeitig. Schlecht, weil realistischerweise davon ausgegangen werden muss, dass die Mannheimer mit einem „Dreier“ im Gepäck wieder in die Quadratestadt zurückreisen werden. Andererseits können die Dürkheimer in dieser Partie eh nur gewinnen. „Und vor allem haben wir Mannheim dann gleich einmal hinter uns“, so Danne. Was die TSV-Cracks drauf haben, haben sie in einem Vorbereitungsturnier bewiesen, bei dem sie in einem Feld mit Uhlenhorst Mülheim, Rot-Weiß Köln, Krefeld und Rotterdam den zweiten Platz belegten und beispielsweise den Mülheimern ein 3:3 abtrotzten. Die Rückrunde sieht für den DHC dann ein Mammutprogramm mit elf Partien, sieben davon auf fremden Plätzen, vor. In den letzten Wochen vor dem Saisonstart wurden die Abläufe „feingeschliffen“, automatisiert. Was er da gehen hat, erfüllt den Dürkheimer Übungsleiter „mit einer gewissen Zuversicht“. Zumal der Kader – zumindest einmal rein zahlenmäßig – mit rund 22 Spielern eine durchaus beruhigende Breite hat. Vielleicht schlägt auch das Verletzungspech nicht wieder so zu, wie in der vergangenen Spielzeit ... „Erster“ Betreuer wird künftig Thomas Gerstenhöfer sein, der Thomas Schmitt ablöst. „Das war unser Wunschkandidat“, erklärt Teammanager Henning von Wolff. Da Gerstenhöfer aber zuvor Betreuer der zweiten Herrenmannschaft war, musste auch für ihn ein Nachfolger gesucht werden, der mit Thomas Laschitza auch gefunden wurde. Nicolai Danne gibt als oberstes Saisonziel den Klassenerhalt aus. Versichert dabei aber, dass dieses Ziel auch absolut machbar ist: „Das ist realistisch.“ Er vertraut seiner Mannschaft, denn „das Engagement ist da, die Stimmung ist gut, alle ziehen mit“. Und wollen, dass es jetzt endlich wieder losgeht.

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