Bad Dürkheim/Erpolzheim Gänse als Gäste im Bruch

Weidende Graugänse im Bruch, im dunstigen Hintergrund die Klinik Sonnenwende. Dazwischen liegt das Gewerbegebiet.
Weidende Graugänse im Bruch, im dunstigen Hintergrund die Klinik Sonnenwende. Dazwischen liegt das Gewerbegebiet.

Die ausgedehnten Wiesen des Dürkheimer und Erpolzheimer Bruchs locken manche interessanten Gäste an. So war hier in den vergangenen Tagen ein größerer Trupp weidender Graugänse zu sehen.

„Für unsere Gegend ist das eine seltene Beobachtung“, sagt Dieter Raudszus, Ehrenvorsitzender der Pollichia-Ortsgruppe Bad Dürkheim. Am Wochenende zählte der Vogelexperte fast 30 Exemplare der hellgrauen Gänse.

„Die Tiere, die wir jetzt gesehen haben, sind Durchzügler. Ab Januar fliegen sie zurück in ihre nördlichen Brutgebiete“, erklärt Raudszus, der regelmäßig die Vogelbestände im Dürkheimer/Erpolzheimer Bruch beobachtet. Nach seinen Erfahrungen kommen Graugänse in unserer Region höchstens im Winter vor. Als Brutvögel konnte er sie hier noch nicht feststellen.

Renaturierung verbessert Bedingungen

Die Graugans gehört zu den größten heimischen Wildgänsen. In anderen Gegenden Deutschlands kommt sie auch ganzjährig vor, sodass nur ein Teil der Populationen im Herbst wegzieht. Mit den Renaturierungsmaßnahmen im Bruch haben sich nach Auskunft von Dieter Raudszus die Lebensbedingungen für die Vögel entscheidend verbessert. Zur Nahrungsaufnahme brauchen sie offenes Grünland, weil sie hier Fressfeinde besser wahrnehmen können. Dabei helfen ihnen vorzügliche Seh- und Hörfähigkeiten.

Das Brutgeschäft erfolgt jedoch nahe von Gewässern, versteckt im Röhricht. Graugänse sind für ihre Partnertreue bekannt: Die Paare bleiben ein Leben lang zusammen. Allein das Weibchen baut das Nest. Erst wenn es alle Eier gelegt hat, beginnt es zu brüten. Während der folgenden vier Wochen bewacht das Männchen seine Partnerin. Später werden die Jungen von beiden Elternvögeln geführt.

Lebhaftes Schnattern und Rufe

Die Familien bleiben noch den gesamten Winter über zusammen. Mit lebhaftem Schnattern und Rufen verständigen sich die Mitglieder einer Familie oder Gruppe. Solche Kontaktlaute konnte man jetzt auch von den Wintergästen im Bruch hören. Doch die meiste Zeit verhielten sie sich ruhig und unauffällig. „Als ich gestern noch mal nachsah, waren die Wiesen leer“, sagt Raudszus. So sind die grauen Besucher inzwischen wohl weiter gezogen. Um auf ihrer Flugreise Energie zu sparen, bilden sie dabei das charakteristische Flugbild der Keilformation.

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