Bad Dürkheim Frust verdrängen, Reaktion zeigen

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BAD DÜRKHEIM. Frust verdrängen und eine Reaktion zeigen – das ist heute das Motto für die SG TV Dürkheim/BI Speyer, Aufsteiger in die 2. Regionalliga Südwest-Nord. Im Heimspiel (16 Uhr, TVD-Halle) gegen Spitzenteam TuS Makkabi Frankfurt sind die Kurstädter klarer Außenseiter.

SG-Trainer David Gyau verlangt nach der schwachen Vorstellung in Langen ein Zeichen von seinen Spielern: „Wir haben uns extrem schlecht verkauft und nicht gezeigt, dass wir den Sieg wirklich wollen. So etwas akzeptiere ich nicht. Ich erwarte, dass jeder wach, mental und körperlich topfit auf dem Feld steht.“ Mit über 20 Punkten Unterschied beim Tabellennachbarn zu verlieren und sich dabei durchweg unter Wert zu verkaufen – das machte Coach Gyau ratlos. Im Duell mit dem Tabellendritten und formstarken TuS Makkabi Frankfurt will sich die Spielgemeinschaft deshalb in erster Linie auf die eigene Defensive konzentrieren, in der Aufstiegssaison noch das Prunkstück. Coach Gyau erklärt: „Die Gegner sind stärker geworden, vor allem körperlich. Wir haben mit den Abgängen von Dominic Mutzhas und Benjamin Ferri aber besonders auf der Flügelposition an Physis verloren.“ 87, 88, 101, 93 und 91 Punkte kassierte die SG TVD/BIS II in den letzten Partien und stellt damit die schwächste Verteidigung der Liga. „Wir müssen den Gegner unter 80 Punkten halten“, fordert der Trainer daher. Unglücklicherweise fällt heute auf der ohnehin geschwächten Flügelposition Jan Wroblewski aus, der Topscorer der Mannschaft (14 Punkte im Schnitt) hat sich einen Kapselriss im Finger zugezogen. Zudem ist der Einsatz von Kapitän Philip Karst äußerst fraglich. Der Dürkheimer, der das Team mit seinem Kampfgeist mitreißen kann und soll, hat sich Anfang der Woche am Sprunggelenk verletzt und wird sicher nicht in der Lage sein, Höchstleistungen abzurufen. Verzichten muss die SG auch auf Yannick Kneesch, eines der größten Talente des Vereins. Der Big Man hatte in den letzten beiden Partien unter dem Korb ausgeholfen, steht aber dieses Wochenende ausschließlich für das Zweitliga-Team der BIS Baskets Speyer auf dem Feld. Ungünstige Voraussetzungen also für das Match gegen Makkabi Frankfurt, den mit rund 1000 Mitgliedern größten deutsch-jüdischen Sportverein der Bundesrepublik. Der TuS gilt als der weltoffenste der Makkabi-Ableger in Deutschland, Sportler aller Glaubensrichtungen spielen Fußball, Basketball, Tennis und so weiter. Und Makkabi Frankfurt tritt auch am samstäglichen Sabbat zu Wettkämpfen an, was nicht selbstverständlich ist. In der 2. Basketball-Regionalliga Südwest-Nord haben die Frankfurter zuletzt eine beeindruckende Serie von vier Siegen in Serie hingelegt und sind damit schon bis auf Rang drei geklettert. Deshalb spricht Dürkheims Trainer David Gyau auch von einem „Spiel, das wir nicht gewinnen müssen.“ Pflicht ist dagegen höchste Leidenschaft, Konzentration und der Wille, für eine Überraschung zu sorgen. (ellb)

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