Bad Dürkheim Ein gutes Apfeljahr

Die Braeburn-Ernte steht an: Peter Zimmermann hat etwa 70 Prozent seiner Äpfel und Birnen schon eingesammelt.
Die Braeburn-Ernte steht an: Peter Zimmermann hat etwa 70 Prozent seiner Äpfel und Birnen schon eingesammelt.

Es sind noch nicht alle Äpfel geerntet, einige späte Sorten hängen noch. Aber so viel lässt sich nach einer Umfrage bei Erzeugern in der Region schon sagen: 2018 war ein gutes bis sehr gutes Apfeljahr, sowohl was den Ertrag angeht als auch die Qualität. Einzig Hagel vermieste einigen Apfelbauern ein hundertprozentig positives Ergebnis. Dasselbe lässt sich für Birnen sagen.

Von einer „guten Ernte“ spricht Peter Zimmermann vom gleichnamigen Obsthof in Wachenheim, der seine Apfel- und Birnenernte zu etwa 70 Prozent unter Dach und Fach hat. Allerdings hat Hagel seinen Äpfeln zugesetzt, am schlimmsten war es am 3. Juli, als auch die Ellerstadter Winzer teilweise heftige Einbußen zu verzeichnen hatten. Zimmermann hat sich bei Äpfeln auf Nischensorten spezialisiert, und er lebt von seiner Stammkundschaft, die eine Hagelnarbe nicht vom Kauf abhält, zum gleichen Preis wie vergangenes Jahr, den er seiner Ansicht nach „fair“ kalkuliert hat. Die sommerliche Trockenheit hat der Apfelqualität und -menge seinen Worten zufolge nichts anhaben können. Sie könnte allerdings dann relevant werden, wenn ein trocken-kalter Winter folgt und die Apfelbäume im Frühjahr weniger Knospen bilden. „Dann wird’s schwierig“, meint er. Auch beim Apfelhof Hilberth ist die Ernte noch im Gange. Die Sorten Rubinette und Pinova sind drin, die Ernte der frühen Sorten Elstar und Gala längst vorbei. Fuji und Braeburn hängen noch. Von einem „guten Durchschnitt in Menge und Qualität“ spricht Emil Hilberth aus Erpolzheim. Es gebe „genug Äpfel“, aber keine Übermengen. Probleme habe er bei ein, zwei Sorten anfangs mit Sonnenbrand gehabt. Vom Hagel war er wenig betroffen, denn Hilberth hat über 80 Prozent seiner Anbauflächen Hagelschutznetze gespannt. Die haben letztlich auch vor allzu heftiger Sonneneinstrahlung geschützt. Die Trockenheit war für ihn ebenfalls kein Thema, Hilberth beregnet alle seine Apfelfelder. Die Bäume hatten im Frühjahr viele Früchte angesetzt, deshalb wurden sie im Mai im Interesse der Qualität ausgedünnt. Bei Hilberth sind in diesem Jahr die Äpfel „etwas günstiger“ zu haben als im vergangenen, wegen der Frühjahrsfröste gar nicht guten Apfeljahr. Ingo Schick vom Obsthof Schick in Freinsheim gerät fast ins Schwärmen, wenn er von der diesjährigen Apfelernte spricht: „Superqualität und ein schöner Ertrag.“ Wegen der Trockenheit habe er die Befürchtung gehabt, dass die Äpfel in diesem Jahr „eher kleinfruchtig“ ausfallen würden. Dem ist nicht so, die Äpfel erreichten trotz Trockenheit die gewünschte Mindestgröße – laut Schick greift der Verbraucher am liebsten zu Früchten mit 80 Millimeter Durchmesser – und haben viel Zucker als Aromaträger. „Ein Supergenuss“, findet der Obstbauer. Vergleichsweise spät hat der Freinsheimer seine Apfelbäume ausgedünnt und damit bei Wanderern, die an seinem Feld vorbeikamen, Stirnrunzeln ausgelöst. Sie zeigten wenig Verständnis dafür, dass gesunde Früchte auf dem Boden landeten. Ein leichter Hagel im Frühsommer war für die Freinsheimer Äpfel „kein Thema“. Ingo Schick liefert seine Apfelernte zu 95 Prozent auf dem Großmarkt ab, den Rest verkauft er in seinem Hofladen in der Herxheimer Straße zu einem leicht günstigeren Preis als voriges Jahr.

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