Über den Kirchturm hinaus Der Jugend helfen: Gedanken zur Fastenzeit

Viele junge Menschen haben Zukunftsängste.
Viele junge Menschen haben Zukunftsängste.

Aktuell befinden wir uns in der Passionszeit, die auch Fastenzeit genannt wird und den Zeitraum zwischen Aschermittwoch und Ostern meint. Man erinnert sich an das Leiden und Sterben von Jesus Christus. Viele fasten auch. Neben Genussmitteln sind heutzutage auch Auto- oder Smartphone-Fasten populär.

Aber nicht nur Christen durchleben symbolisch eine Leidenszeit. Auch viele andere Menschen leiden an den vielfachen Krisen, die uns das Leben derzeit beschert; sei es der Klimawandel, der Krieg in der Ukraine, die Energiekrise, die Inflation, aber auch die Spaltung der Gesellschaft und die damit verbundenen Folgen.

Bei der Martin-Butzer-Haus-Tagung haben sich die Jugendreferenten der Evangelischen Kirche der Pfalz mit der Jugend-Trendstudie Winter 22/23 mit dem Motto „Die Wohlstandsjahre sind vorbei“ beschäftigt. Sie wurde verfasst von den Sozialwissenschaftlern Simon Schnetzer und Klaus Hurrelmann. Ergebnisse daraus waren, dass Lebensqualität, wirtschaftliche Lage, gesellschaftlicher Zusammenhalt und politische Verhältnisse von Jugendlichen und jungen Menschen momentan deutlich schlechter empfunden werden als noch vor sechs Monaten. Die Erwartungen an die Zukunft werden ebenfalls deutlich negativer gesehen. Ein großer Teil der jungen Generation ist wegen der Vielzahl der derzeitigen Probleme einer großen Belastung ausgesetzt und benötigt therapeutische Hilfe. Er leidet unter Hilflosigkeit und Suizidgedanken.

Manchmal leidvoll, manchmal fröhlich

Wenn Neues kommt, gehen alte Sicherheiten verloren. Das kann Ängste auslösen. Man sollte sich davon nicht leiten lassen, sondern den Blick auf das richten, was Gott neu wachsen lässt. Das findet sich auch in einem Wort des Propheten Jesaja: „Siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr’s denn nicht?“ Auch die Leidenszeit Jesu in der Bibel ist an Ostern mit der Auferstehung zu Ende gegangen, und es wurde etwas Neues bewirkt.

Wichtig in unserer Zeit ist deswegen, Angebote und Räume für die Jugendlichen und junge Erwachsene zu schaffen. So kann geholfen werden, die Probleme zu überwinden. Oder zumindest Ansprechpartner zu bekommen, um über die Auswirkungen derselben zu reden und Lösungswege zu überlegen. Die Evangelische Jugendzentrale Bad Dürkheim tut dies mit vielfältigen Angeboten. Hier gibt es Diskussionsmöglichkeiten bei den Konfirmandenstunden, den Dekanats-Konfitag, die Jugendgruppe, die Teamerabende, das Ferienprogramm in den Sommerferien, die Fahrt zum Deutschen Evangelischen Kirchentag in Nürnberg und die Mitarbeiter-Schulung „Fit für Jugendarbeit“, die nach den Osterferien startet. Wir begleiten gerne die jungen Leute auf ihrem Weg, der manchmal leidvoll, aber auch oft fröhlich ist.

  • Klaus-Dieter Fritz ist Jugendreferent bei der Evangelischen Jugendzentrale Bad Dürkheim

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