Bad Dürkheim Der allerletzte Strohhalm

Christian Dopp (am Ball) und der DHC haben es heute mit dem Tabellenführer TuS Obermenzing zu tun. Das Hinspiel in Bad Dürkheim
Christian Dopp (am Ball) und der DHC haben es heute mit dem Tabellenführer TuS Obermenzing zu tun. Das Hinspiel in Bad Dürkheim (im Bild) ging mit 4:6 verloren.

«Bad Dürkheim/München.» Gegen den Tabellenführer TuS Obermenzing müssen die Herren des Dürkheimer Hockeyclubs heute Abend gewinnen. Das ist eine der zu erfüllenden Bedingungen, um den Abstieg aus der Ersten Hockey-Regionalliga noch zu verhindern. Coach Andreas Schanninger tüftelt noch an einem Plan.

„Der Kader steht noch nicht endgültig“, erklärt der Trainer. Klar ist nur, dass Tim Braunecker krank ausfallen wird, Julian Heck fehlt aus privaten Gründen. „Gefühlt habe ich nie die gleichen Jungs dabei“, erinnert Schanninger an die Personalprobleme, die sich beim DHC durch die Saison ziehen. Youngster Leon Franken wird wieder eine Chance bekommen, verrät der Übungsleiter. Weil andere Spieler angeschlagen waren, hat sich auch die vergangene „Trainingswoche schwierig gestaltet“, berichtet Schanninger, der in seinem Stab diesmal auf Betreuer Thomas Gerstenhöfer verzichten muss. Der wird sich um die heute und morgen in Bad Dürkheim stattfindende Süddeutsche Meisterschaft der weiblichen A-Jugend kümmern. Die Stimmung in der Mannschaft sei schwer zu beschreiben, sagt Schanninger. „Wir wollen, aber wir haben es nicht selbst in der Hand. Das ist irgendwie nicht Fisch und nicht Fleisch.“ Das Hin und Her aus Niederlagen, Rückschlägen und doch wieder ein Hoffnungsschimmer – „das kostet Kraft“, nicht nur die Spieler, auch den Trainer. In Sachen Hoffnung spielt er auf das Abstiegsszenario an, das trotz allem immer noch abwendbar ist. Um das zu erklären, sind viele Sätze mit „wenn“ und „aber“ nötig. Denn es reicht nicht, dass Dürkheim heute in München den Tabellenführer schlägt. Gleichzeitig muss der 1. Hanauer THC gegen den Wiesbadener THC verlieren. Dürkheim würde dann an Hanau vorbei auf Platz fünf klettern – den potenziellen Relegationsplatz. Die Entscheidungsspiele gibt es aber nur, wenn in der Zweiten Regionalliga-Gruppe West der Münchner SC II an der Spitze bleibt. Heißt: Die Dürkheimer brauchen Schützenhilfe aus Mannheim. Die Reserve des TSV darf am Sonntag nicht gegen den ASV München verlieren. Dann bleibt der ASV Zweiter, der Münchner SC II Erster – und eine Zweite Mannschaft steigt nicht auf. Die Folge: Der ASV München und der DHC würden in der Relegation gegeneinander antreten – ein Strohhalm. Den kann der DHC aber nur ergreifen, wenn am Ende des heutigen Tages zwei Punkte mehr auf dem Konto zu verzeichnen sind. Der TuS steht mit 21 Zählern als Aufsteiger in die Zweite Bundesliga fest. Schanninger erwartet, dass die Münchner – Obermenzing ist ein Stadtteil der bayerischen Landeshauptstadt – befreit aufspielen. „Aber sie werden vor ihrer Aufstiegsfeier daheim noch ein gutes Spiel abliefern wollen, da wird Alarm in der Halle sein“, vermutet der Trainer und ergänzt: „Wir wollen es ihnen nicht einfach machen.“ Dem DHC könnte zugute kommen, dass Obermenzing „vielleicht doch nicht mehr mit dem letzten Ehrgeiz ins Spiel geht“. Auf jeden Fall muss Schanningers Mannschaft eine ähnliche Leistung wie am vergangenen Samstag in Mainz abrufen. Da gewann der DHC mit 6:5. Bei all den vielen „Wenns“ und „Abers“: „Wir müssen uns ganz auf die Jobs konzentrieren, die wir zu erledigen haben und das, was wir beeinflussen können, beeinflussen.“ Schanninger weiß aber auch: „Ganz ausblenden kann man die Überlegungen nicht.“ Die Partie beginnt heute um 17 Uhr, gespielt wird in der Münchner Grandlhalle.

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