Bad Dürkheim „Das ist eine innige Hassliebe“

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Die Schmidt Show aus Hamburg macht Station in Worms. Am Samstag, 21. November, ist das Original von der Reeperbahn im Kulturzentrum Wormser zu sehen. Mit dabei sind Stand-up-Comedian Chris Tall, Beatboxer Pete the Beat, Bauchredner Tim Becker und Katrina, die mit ihrem biegsamen Körper Bilder voller Exotik formt. Als Moderatoren fungiert das musikalische Comedy-Duo Emmi & Willnowsky.

Emmi und Willnowsky, Sie sind schon lange auf der Bühne ein Duo. Wie hält man es denn fast 20 Jahre miteinander aus? Emmi:

Das müssen Sie die Zuschauer fragen (lacht). Ein Kollege hat mal gesagt, mit Geduld. Geduld, so einfach ist das? Emmi: Ja. Wir gehen nächstes Jahr tatsächlich in unser 20. Jahr der Zusammenarbeit, und das hat alles Vor- und Nachteile. Toll ist, dass man auf der Bühne immer zu zweit ist und sich das Päckchen am Abend teilen kann. Und was sind die Nachteile? Emmi: Das sagt mein Kollege. Willnowsky: Da gibt es keine Nachteile (lacht). Das ist eben wie in jeder Beziehung, da gibt es schon einmal Konflikte, aber wir bekommen das gut hin. Wie erarbeiten Sie das Programm? Ist das aus dem Leben gegriffen? Willnowsky: Aus dem Leben nicht direkt, wir übertreiben ja alles. Die Leute finden sich schon wieder in dieser Ehepaar-Comedy. Es gibt dann Situationen, in denen ein Teil des Ehepaars im Publikum lacht, zum Beispiel der Mann und die Frau schaut blöd – oder umgekehrt. Wir sprechen das auf der Bühne aus, was Paare sich gegenseitig nicht zu sagen trauen. Wir liefern quasi den Leuten Material für das schöne eheliche Zusammenleben. Sie haben sich von Willner in Willnowsky umbenannt, weil man – so liest man es auf Ihrer Homepage – auf Russen besser einprügeln kann. Wie meinen Sie das denn? Willnowsky: Wir bedienen ja alles an Klischees und Ressentiments. Da kommt ja keiner zu kurz: Wir sind gegen Männer, Frauen, Ausländer, besonders gegen Russen, gegen Kinder, Alte – da wird alles bedient… Oje, hat sich da schon jemand mal auf den Schlips getreten gefühlt und ist einfach mitten in der Show gegangen? Willnowsky: Die Leute merken ja, dass das alles liebevoll gemeint ist. Emmi: Ob das immer allen gefällt, weiß man natürlich nicht. Auf jeden Fall verlassen die Leute nicht in Scharen den Saal, wenn wir auftreten. Waren Sie denn schon einmal in Worms? Emmi: Wir haben in Worms schon einmal solo gespielt, aber Sie könnten mich jetzt schlagen, es fällt mir nicht ein, wie der Veranstaltungsort hieß … Willnowsky: Das war direkt unten am Rhein ... Emmi: Eine Biergaststätte mit Bühne. Das ist bestimmt auch schon fünf Jahre oder länger her. So richtig in Erinnerung ist Ihnen Worms aber nicht geblieben – oder was verbinden Sie mit dieser Stadt? Emmi: Ich hatte als heranwachsender Mensch eine Europa-Hörspielschallplatte mit den Nacherzählungen der Nibelungen. Ich war immer sehr beeindruckt von der Begegnung der beiden Königinnen Kriemhild und Brunhild auf den Stufen des Doms. Daher habe ich eigentlich eine gute Beziehung zu der Stadt. In Worms sind Sie die Moderatoren der Schmidt Show on Tour. Wie läuft da die Vorbereitung, wenn man Künstlerkollegen anmoderieren darf? Willnowsky: Man passt das schon etwas an. Man fragt die Künstler vorher, ob sie eine gute Ansage haben wollen und wenn ja, dann geben die einem 100 Euro (lacht). Emmi: Man muss natürlich schauen bei einer Moderation, dass man auch Energie abgibt. Es geht ja darum, dass die gesamte Show auf den Zuschauer einen guten Eindruck machen soll. Daher ist es natürlich wichtig, dass man die Kollegen auch ordentlich einbindet. Ansonsten machen wir unser Programm und schließen daran dann die Ansage des nächsten Künstlers an. termin Das Team der Schmidt Show on Tour macht am 21. November um 20 Uhr im Kulturzentrum Das Wormser Station. Die Karten sind telefonisch unter 06241 2000450 oder im Internet auf www.ticket-regional.de erhältlich.

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