Bad Dürkheim Breite Zustimmung für Agri-Photovoltaikanlagen

Eine Anlage wie diese in Südfrankreich könnte südlich des Gewerbegebiets entstehen. Erste Schritte in diese Richtung sind gemach
Eine Anlage wie diese in Südfrankreich könnte südlich des Gewerbegebiets entstehen. Erste Schritte in diese Richtung sind gemacht.

Sowohl der Bau- als auch der Landwirtschaftsausschuss gaben am Donnerstag in gemeinsamer Sitzung grünes Licht, vier Bereiche für die Errichtung von Freiflächen- und Agri-Photovoltaikanlagen in den neuen Flächennutzungsplan zu integrieren.

Für Photovoltaikanlagen im Weinberg kommen demnach eine knapp 3,5 Hektar große Fläche südlich der geplanten Erweiterung des Gewerbegebiets Bruch sowie zwei Hektar östlich von Leistadt infrage. Freiflächen-Photovoltaikanlagen könnten auf rund 4,5 Hektar bei Ungstein nordöstlich der Altenbach und auf knapp 3,9 Hektar östlich des Gewerbegebiets entstehen.

Aushängeschild soll ein Pilotprojekt südlich des Gewerbegebiets sein, wo eine Photovoltaikanlage über einer Rebfläche geplant ist. Als wissenschaftlicher Partner ist der Weincampus Neustadt im Boot. Anhand der Anlage sollen die Auswirkungen von Agri-PV auf Reben untersucht werden. „Die Anlage kann nur mit Fördermitteln realisiert werden“, sagte Bürgermeister Christoph Glogger (SPD) in der Sitzung. Es seien noch viele Fragen zu klären, daher sei auch nicht bereits im kommenden Jahr mit dem Start zu rechnen.

Stadt will planerisch vorgehen

Wie Petra Müller, Sachgebietsleiterin beim Bauamt, erklärte, wolle die Stadt beim Thema Freiflächen-Photovoltaik planerisch und nicht auf Zuruf potenzieller Investoren handeln: „Wir geben im Flächennutzungsplan die am besten geeigneten Flächen an.“ Eine umfassende Untersuchung habe gezeigt, dass es kaum geeignete Flächen gebe, die keine Konflikte mit dem Naturschutz oder Landschaftsplanung erzeugten. Allerdings habe die Stadt für die jetzt ausgewiesenen Bereiche positive Signale von der Regionalplanung erhalten, ergänzte Glogger. „Wir haben nicht vor, Reben zu roden“, betonte Müller.

Die Anlage müsse so gestaltet werden, dass die Weinberge in „überwiegendem Maß“ mit herkömmlichen Maschinen wie Vollernter bewirtschaftet werden können, betonte Glogger: „Es ist ein Projekt, das in die Breite getragen werden kann, das ist der Anspruch.“ Wie Müller erklärte, hätten die Stadtwerke großes Interesse, die Projekte umzusetzen. Allerdings müsste der Ertrag im Verhältnis zu den Kosten stehen. Glogger sagte, er sei dankbar für die Zustimmung und das Engagement der Winzer. Alle drei Weinbauvereine – Bad Dürkheim, Ungstein und Leistadt – hätten ihre Unterstützung signalisiert.

Leistungskapazität der Anlagen noch unklar

Wie viel Strom die Anlagen letztlich produzieren werden, könne sie noch nicht sagen, so Müller auf Nachfrage von Walter Schubert (FDP). Das hänge von vielen Faktoren an. Gisela Hoffmann (CD) schlug vor, die Überdachung von Parkplätzen mit Photovoltaikanlagen in den Blick zu nehmen. Dafür sei weder weitere Versieglung von Fläche noch eine Änderung des Flächennutzungsplans nötig. Ralf Lang (SPD) sprach von einem richtungsweisenden Projekt – dem beide Ausschüsse einhellig zustimmten.

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