Bad Dürkheim „Bei uns wird viel gelacht“

Das Hamburger Trio Bidla Buh steht am Samstag mit seinem Programm „Sekt, Frack und Rock ’n’ Roll“ ab 20 Uhr in der Cha Cha Bar auf der Bühne. Hans Torge Bollert, Olaf Klindtwort und Jan-Frederick Behrend machen Musik, Kabarett und ganz viel Show. In ihrem Programm wird das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker zum Kniebeugen-Fitnesstest und die Steuererklärung besungen. Hans Torge Bollert über Spontanität, Zoff auf der Tour und zu wenig Zeit.

Herr Bollert, Sie treten am Valentinstag auf, da denkt man eher an Kuschel-Rock als an Musik-Comedy. Passt ihre Show trotzdem zum Tag der Liebenden?

Da sollte man sich unsere Show mal ansehen, um zu sehen, wie gut das passt. Wir sind schließlich drei Männer im besten heiratsfähigen Alter, und wir versuchen, uns natürlich auch nur von unserer besten Seite zu zeigen. Musikalisch und zwischenmenschlich. Womit können Sie denn das Publikum verführen? Unser Steckenpferd sind die vielen Instrumente. Dafür wollen wir die Menschen begeistern. Alleine acht Trompeten haben wir dabei. Und Johnny Cash wird vorbeischauen. Welche Rolle nimmt der an dem Abend ein? Ach, der ist ein bisschen senil. Der schneit nur kurz mal rein. Herbert Grönemeyer und Marius Müller Westernhagen übrigens auch. Es ist nicht Ihr erster Auftritt in der Pfalz, Sie spielen zum Beispiel oft in Mußbach und waren auch schon in Dürkheim. Haben Sie bei solchen Auftritten Zeit, die tolle Gegend zu erkunden? Leider nein. Wir sind immer vier Stunden vor Beginn am Spielort. Dann wird aufgebaut, die Show dauert zwei Stunden, dann schreiben wir noch Autogramme und mit Abbauen sind wir dann acht Stunden vor Ort. Da hat man leider keine Zeit für sowas. Aber wenn ich in Rente bin, dann werde ich mir die ganzen Orte anschauen, an denen wir gespielt haben. Die Dürkheimer sind noch nicht so vertraut mit Ihrem Programm wie die Mußbacher. Worauf können sie sich einstellen? Bei uns wird viel gelacht, aber interessant ist auch die Brüderkonstellation. Wir stehen als drei Brüder auf der Bühne. Brüder streiten sich für gewöhnlich auch mal. Wie ist das Verhältnis bei Ihnen? Es ist wie eine Ehe. Man versucht nach so vielen Jahren auch seine Abstände zu wahren. Obwohl wir auch befreundet sind, treffen wir uns privat eigentlich nicht. Auf der Tour fetzen wir uns natürlich auch. Ihre Musik-Comedy sitzt auf den Punkt. Wie viel Platz bleibt da für Spontanität? Das meiste ist natürlich fest und getimed, aber man versucht natürlich trotzdem, es immer neu zu empfinden. Wichtig ist dabei, dass man fit ist und Power hat. Nur wer strahlt, kann Menschen zum Strahlen bringen. Und es braucht Mut, sich auch mal selbst auflaufen zu lassen. Sie nehmen viele verschiedene Musik-Klassiker aufs Korn. Muss der Zuschauer die kennen, um Ihre Show zu mögen? Nee, wir machen ganz viele verschiedene Sachen von Funk bis Klassik. Und auch Leute, die gar keine Ahnung von Musik haben, können viel Spaß haben und alleine über die verschiedenen Rollen lachen. Und die Fans von Herbert Grönemeyer und Co. müssen keine Furcht haben, dass ihr Idol schlecht weg kommt? Wir sind ja sehr charmant und wir verletzen keine Leute. Wir machen uns eher über uns selbst lustig als über andere. Wir veräppeln uns. Gilt das auch für den Auftritt von Johnny Cash, der etwas senil daher kommt? Das ist tatsächlich eine Ausnahme.

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