Bad Dürkheim Am meisten wird sie die Kinder vermissen

Nach sieben Jahren als Schulleiterin in Kallstadt wird Ines Klag ab Februar Rektorin der Grundschule im rheinhessischen Flomborn (Landkreis Alzey-Worms). Bis die Stelle wieder besetzt ist, wird Emil Gerdon, Leiter der Grundschule in Weisenheim am Sand, die Leitung in Kallstadt übernehmen.

„Hier gibt es keine größeren Projekte mehr, und ich wollte mich einer neuen Herausforderung stellen“, sagt die 38-Jährige, die Mitte Januar erfahren hat, dass ihre Bewerbung erfolgreich war. Wenige Tage später wurden die Eltern in einem Rundbrief informiert. „Die Ganztagsschule läuft, alle Umbaumaßnahmen sind abgeschlossen, das Außengelände ist erweitert. Da habe ich mir die Frage gestellt: Und was kommt jetzt?“, schildert sie ihre Überlegungen. Die rheinhessische Schullandschaft kennt Klag bereits: So hat sie vor ihrem Wechsel zum 1. August 2008 nach Kallstadt – damals hieß sie noch Indes Fetzer – an den Grundschulen in Gau-Odernheim und Alzey unterrichtet. Dort hatte sie bereits Erfahrungen mit dem Erstellen von Ganztagskonzepten sammeln können. In Kallstadt kam dann auch der Bereich der integrativen Schwerpunktschule hinzu. Zeit, um sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass sie am Freitag den letzten Tag an der Kallstadter Grundschule verbringt, habe sie noch nicht, erzählt sie. Gleich am Montag fängt sie in Flomborn an: 250 statt 130 Kinder werden hier unterrichtet. Wie Kallstadt ist Flomborn auch eine Ganztagsschule . „Im Gegensatz zu Kallstadt gibt es dort aber auch richtige Ganztagsklassen, die nachmittags Unterricht haben. Dieses Modell hat mich sehr gereizt“, erläutert Klag. Die Ganztagsschule in so genannter Angebotsform – also mit Unterricht am Vormittag und AGs am Nachmittag – hat die Rektorin vor zwei Jahren in Kallstadt erfolgreich umgesetzt: Mit 70 Kindern nimmt fast die Hälfte der Schüler am Ganztagsangebot teil. „Dieses Verhältnis ist an meiner neuen Schule noch nicht so gut. Aber da lässt sich vielleicht noch etwas machen“, meint Klag, die ihren Interessensschwerpunkt weiterhin im Ganztagsbereich sieht. Die gebürtige Grünstadterin, die in Kirchheim aufgewachsen ist und mit ihrem Mann in Dirmstein lebt, sieht es als „Wink des Schicksals“, dass sie im offenen Bewerbungsverfahren den Zuschlag für Flomborn bekam. „In meiner Lehrerausbildung an der Universität in Landau habe ich mein erstes Praktikum in Kallstadt und mein zweites in Flomborn gemacht.“ Dass die Schule mittlerweile eineinhalb Jahre ohne Schulleitung überstanden habe, ist für Klag ein Hinweis, dass das Kollegium dort gut aufgestellt sei. Auch in Kallstadt habe sie von ihrem „tollen Team“ profitiert, das mit Hilfe des Weisenheimer Schulleiters Emil Gerdon das kommende Schulhalbjahr gut überbrücken werde, ist Ines Klag überzeugt. Zum Beginn des neuen Schuljahres werde die Stelle bestimmt wieder besetzt sein. „Am meisten werde ich die Kinder vermissen“, bekräftigt die Rektorin, die Mathematik in der dritten Klasse unterrichtet hat und ihre Sport- Begeisterung in der Fußball-AG ausleben konnte. Den Wunsch der Kinder, sich von ihrer Schulleiterin gebührend verabschieden zu wollen, respektiere sie – „obwohl ich solche Feiern nicht unbedingt brauche“. Doch Schulrätin Ruth Kerth sei hier bereits aktiv geworden. Die Verabschiedung wird voraussichtlich am 20. Februar in der Schule stattfinden. (led)

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