Kreis Bad Duerkheim Zwei Mammutbäume fallen

Auf dem Freinsheimer Friedhof sollen insgesamt 31 Bäume gefällt werden.
Auf dem Freinsheimer Friedhof sollen insgesamt 31 Bäume gefällt werden.

Der Stadtrat hat am Donnerstagabend beschlossen, dass im Zuge der Friedhofsumgestaltung 31 Bäume gefällt und dafür 30 neue gepflanzt werden. Auch die zwei Mammutbäume sollen weg.

An den Kragen geht es vor allem den Kugelakazien, die laut Bürgermeister Matthias Weber (FWG) „morsch“ sind. 14 Bäume dieser Art sollen entfernt und durch 18 Amberbäume ersetzt werden. Zudem müssen sechs Birken und eine Tanne weichen. Sie sollen Platz machen für vier Traubenkirschen, einen Roten Ahorn sowie eine Rotbuche. Auch zwei der drei Mammutbäume auf dem Friedhof sollen entfernt werden, da sich ihre Wurzeln laut Weber schon in die Gräber ausgebreitet haben. „In den Spitzen sind die Mammutbäume schon recht dünn, das ist ein Warnzeichen. Jetzt bekommt man sie noch gut heraus“, so Weber. Der verbliebene Mammutbaum soll bei der geplanten Form einer Baumbestattung, die die Gemeinde in Zukunft anbieten will, eine Rolle spielen. Geschlossen sprach sich der Rat für die Gründung einer neuen Treuhandstiftung unter dem Dach der über 100 Jahre alten Retzer- und Reiboldstiftung aus. Erbschaften und Spenden an die Stadt können damit künftig auch für Zwecke wie Natur- und Denkmalschutz oder auch Sportförderung verwendet werden. Das ist bisher nicht vorgesehen. Die Retzer- und Reiboldstiftung schreibt die Unterstützung Bedürftiger sowie Jugend- und Altenhilfe vor. Der Name der neuen Stiftung ist aber noch offen. Von der ursprünglich angedachten eigenständigen Bürgerstiftung hatte der Rat abgesehen, weil es vergleichsweise kompliziert gewesen wäre, eine solche zu gründen. Ein Nein aus allen Fraktionen gab es dagegen für den Vorschlag aus dem Bauausschuss, den Wirtschaftsweg am Friedhof auf weiteren rund 75 Metern zu asphaltieren. „Zu teuer und unnötig“ befand der Rat. Für Diskussionen sorgte der länger schon geplante Ausbau des Fußweges „Auf der Schanz“ zwischen der Kreuzung an Apothekerstraße/Barockgarten und Badstraße. Die Grüne Eva Bär sowie die SPD-Fraktion stießen sich an den Kostensteigerungen: So liegt das günstigste Angebot mit rund 140.000 Euro deutlich über den ursprünglich angesetzten 100.000 Euro. Dabei können nur rund 15.000 Euro mit zusätzlichen Leistungen beispielsweise für Erneuerung der Beleuchtung begründet werden. Rund 25.000 Euro gehen allein auf den Preisanstieg im Baugewerbe zurück. Obwohl die Bauabteilung diesbezüglich kaum Hoffnung machen kann, werde man sich darum bemühen, dass die 75-prozentige Förderung durch das Land auf den neuen Preis angerechnet werde, so Bürgermeister Weber. Verzichte man auf den Ausbau, würden sämtliche Fördermittel verfallen. Mit neun Stimmen aus FWG und CDU bei drei Gegenstimmen aus SPD und Grünen sowie drei Enthaltungen sprach sich der Rat schließlich dafür aus, den Weg auszubauen. Die Aussicht auf Zuschüsse für die Stadtmauersanierung sind auch der Grund für das statisch-konstruktive Stadtmauergutachten, das der Rat für 135.000 Euro in Auftrag gab. In Augenschein genommen werden dabei die südlich gelegenen zwei Drittel des Bauwerks, so Weber. Der Nachtragshaushalt für das laufende Jahr weist statt des ursprünglich befürchteten Minus von 670.000 Euro nun ein Plus von 325.000 Euro aus. Das sei vor allem auf höhere Steuereinnahmen und Erlöse aus Grundstücksverkäufen zurückzuführen, begründete Weber, warnte aber zugleich vor Übermut angesichts der positiven finanziellen Entwicklung. In diesem Jahr sollen auch noch die vorbereitenden Arbeiten zur Renaturierung des Fuchsbaches starten. Der Stadtrat stimmte der Ausschreibung der Leistungen für den ersten Bauabschnitt zwischen Gutem Brunnen und Fuchsbach zu. Das Brunnenwasser soll über den Schlossgraben in den Fuchsbach geleitet werden, begleitet von einem Spazierweg. Die Maßnahme wird zu 90 Prozent vom Land gefördert. So soll der Fuchsbach ab der Quelle freigelegt werden. Voraussetzung dafür sei, so Bauamtsleiter Thomas Bayer, die Umlegung der Grundstücke, die teils in öffentlicher, teils in privater Hand seien.

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