Bad Dürkheim Bad Dürkheim: Polizei gibt Tipps gegen Wildunfälle

Ein Rehe hat den Unfall nicht überlebt.
Ein Rehe hat den Unfall nicht überlebt.

Zwei Wildschweinrotten und ein Reh haben am Mittwoch und Donnerstag gleich drei Unfälle im Bereich der Dürkheimer Polizeiinspektion verursacht. Es sei keine ungewöhnliche Häufung von Unfällen, sagt der Dürkheimer Polizeichef Thomas Jung. In Richtung Herbst werde sich die Anzahl der Unfälle sogar wahrscheinlich eher noch erhöhen.

Der erste Unfall ereignete sich am Mittwoch kurz nach Mitternacht. Eine Rotte Wildschweine überquerte die Fahrbahn der K 16 zwischen Wachenheim und dem Lambrechter Tal. Eines der Tiere prallte gegen die Beifahrertür eines in Richtung Wachenheim fahrenden Wagens. Eine weitere Rotte Wildschweine überquerte am Donnerstagmorgen kurz nach 5 Uhr die L 517. Ein von Leistadt kommender Autofahrer konnte nicht mehr bremsen, der Wagen erfasste eines der Tiere. Die beiden Wildschweine, die angefahren worden waren, rappelten sich laut Jung auf und flohen weg von der Straße. „Der Jagdpächter wurde verständigt, die verletzten Tiere werden gesucht“, sagt Jung. Ebenfalls bereits am Mittwoch gegen 23 Uhr wurde ein Reh auf der L 522 in Fahrtrichtung Freinsheim von einem Auto erfasst. Das Tier verstarb an der Unfallstelle.

Gefahren durch Wildwechsel

Die Polizei weist nach diesen drei Unfällen auf die Gefahren durch Wildwechsel hin. Da die Tiere in der Dämmerung am Morgen und Abend besonders aktiv seien, um nach Nahrung zu suchen, sollten Autofahrer „auf Straßen durch Wälder oder am Wald- und Feldrand besonders aufmerksam und bremsbereit sein und den Fahrbahnrand beobachten“, teilt die Polizei mit. Wichtig sei auch, sich daran zu erinnern: „Wenn ein Tier über die Straße läuft, folgen häufig weitere.“ In dem Fall raten Experten laut Polizei, zu bremsen, das Lenkrad gut fest zu halten und auch bei größeren Tieren nicht zu versuchen, ausweichen. „Der Schaden fällt in der Regel geringer aus, als wenn der Wagen ins Schleudern kommt und mit einem entgegenkommenden Auto oder einem Baum kollidiert“, heißt es in der Mitteilung weiter.

Fernlicht abschalten

Hupen und das Fernlicht abschalten, das Tiere teils nahezu erstarren lassen kann, sind weitere Tipps, wenn Wild und Autofahrer einander begegnen. „Viel Abstand zum vorausfahrenden Wagen schützt vor Auffahrunfällen, wenn dessen Fahrer abrupt bremsen muss“, so die Polizei. Falls es dennoch zu einem Zusammenstoß mit einem Tier gekommen ist, muss die Unfallstelle gesichert werden. Vorher ist aber die gelbe Warnweste anzuziehen. „Ihre eigene Sicherheit geht vor“, betont die Polizei. Das Auto sollte am Straßenrand abgestellt, die Warnblinkanlage eingeschaltet und das Warndreieck in großem Abstand zum Unfallort aufgestellt werden.

Große Vorsicht geboten

Die Polizei warnt ausdrücklich: Verletzte Tiere, vor allem Wildschweine, können extrem aggressiv sein. In dem Fall ist große Vorsicht geboten, wenn man aus dem Wagen steigt. „Im Zweifel sollte man das Tier lieber liegen lassen, im Auto bleiben und die Polizei oder den Jagdpächter informieren“, sagt Jung. Flüchtet das angefahrene Wild, sollte man die Unfallstelle markieren und sich die Fluchtrichtung merken. „Das erleichtert dem Jagdpächter die Suche nach dem verletzten Tier“, erklärt die Polizei. Wurden ein Tier getötet, sollte man es an den Straßenrand ziehen, es aber wegen der möglichen Übertragung von Krankheitserregern nicht ungeschützt anfassen. Übrigens: Totes Wild darf nicht einfach mitgenommen werden, das gilt als Wilderei und wird laut Polizei strafrechtlich verfolgt.

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