Bad Dürkheim Bad Dürkheim: Netto in Hausen wird umgebaut

Die Netto-Filiale in Hausen wird abgerissen, der Neubau um 90 Grad gedreht . Er wird von 800 auf 1000 Quadratmeter vergrößert, d
Die Netto-Filiale in Hausen wird abgerissen, der Neubau um 90 Grad gedreht . Er wird von 800 auf 1000 Quadratmeter vergrößert, das Sortiment laut Discounter künftig auf 4000 Artikel erweitert.

Markt schließt im April vorübergehend – Größerer Neubau bis Herbst geplant – Parksituation noch nachzubessern

Für den Dürkheimer Ortsteil Hausen gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute: An der Ortseinfahrt entsteht im Laufe des Jahres ein neuer, größerer Netto-Markt. Die schlechte: Dazu muss das vorhandene Gebäude abgerissen werden. Für Kunden bedeutet das, dass sie in der Zwischenzeit gut ein halbes Jahr lang woanders einkaufen müssen. Die Filiale wird am Samstag, 7. April, nach der üblichen Verkaufszeit schließen. Dies bestätigte die Pressestelle der Netto Marken-Discount AG & Co. KG gestern auf Anfrage. Rolf Jochum (CDU), Ortsvorsteher von Grethen/Hausen, hatte die RHEINPFALZ am Vormittag darüber informiert, dass er dies auf entsprechende „Gerüchte“ hin im Markt erfragt habe. Im Rathaus liegt zum Schließungstermin noch keine offizielle Information vor, wie Erster Beigeordneter Gerd Ester (CDU) sagte, allerdings hatte man diesbezüglich schon etwas läuten hören. Die Neubaupläne waren erstmals im Dezember 2016 Gegenstand im städtischen Bauausschuss (wir berichteten), der grundsätzlich grünes Licht gegeben hatte. Seit Mai 2017 ist nach eigenen Angaben die Firma Schoofs Immobilien GmbH mit Sitz in Neu-Isenburg bei Frankfurt Besitzerin des knapp 5000 Quadratmeter großen Areals. Sie tritt als Bauherrin auf und wird an Netto als Betreiber verpachten, wie sie am späten Nachmittag noch schriftlich mitteilte. Demnach hat sie die Baupläne im November 2017 eingereicht. Die Investitionssumme siedelt Schoofs bei 2,9 Millionen Euro an. Die jetzige Filiale im Hausener Weg, seit 1997 von Netto betrieben, entspreche in Größe und Gestaltung „nicht mehr unserem modernen Netto-Konzept“, schrieb die zentrale Pressestelle der Handelskette unter dem Dach der Edeka-Gruppe auf Anfrage. Das Gebäude wird daher komplett abgerissen und durch einen größeren Neubau ersetzt. Dieser soll, wie schon in der Bauanfrage 2016 vorgelegt, um etwa 90 Grad gedreht werden. Die Kunden erwartet anschließend laut Netto-Zentrale ein modernisierter Markt, der von jetzt 800 auf 1000 Quadratmeter vergrößert werde. Innen wird er laut Investor „heller und offener“ gestaltet, außen mit „nachhaltiger Architektur“, die auch neuester energetischer Anforderungen standhalte. Klärungsbedarf gibt es noch in der Parkplatzfrage. Bei der ersten Beratung im Ausschuss im Dezember 2016 war von derzeit 40 die Rede, die auf 50 erhöht werden sollten. So hat es die Firma Schoofs ihrer Mail nach mit dem Bauantrag eingereicht. Die Stadt sieht allerdings auch dieses erweiterte Stellplatzangebot als unzureichend an, weshalb der Bauausschuss das Einvernehmen (eine Art Zustimmung ohne rechtliche Verbindlichkeit im Zuge des Genehmigungsverfahrens durch die Kreisverwaltung) verweigert hat, wie Ester sagte. Die Stadt beruft sich auf die Landesbauordnung, die für einen Markt dieser Größe 74 Stellplätze erforderlich macht. Diese Zahl bekräftigte das Kreisbauamt, das noch keine Baugenehmigung erteilt habe, wie Abteilungsleiter Klaus von Krog betonte. Der Investor muss die Planung in diesem Punkt wohl noch überarbeiten – von Krog sprach als Ergebnis eines Gesprächs zwischen Kreis, Stadt und Investorin just am vergangenen Freitag von Unterlagen, die nachzureichen seien. Auf dem jetzigen Gelände sind 74 Parkplätze laut der Investorin nicht umsetzbar. Ester, der selbst an der Runde nicht teilgenommen hatte, erinnerte daran, dass die Stadt bereits vor zwei Jahren bereit war, ein städtisches Grundstück nebenan zur Erweiterung anzubieten. Seither habe man von Investorseite her dazu nichts mehr gehört, sagte der Baudezernent, das Angebot gelte jedoch nach wie vor. Die Immobiliengesellschaft schrieb gestern, in Gesprächen mit der Stadt eine Lösung erarbeiten zu wollen. Der neue Markt soll laut Schoofs im Herbst eröffnet werden, „um die Schließungszeit so kurz wie möglich zu halten“. Zusammen mit Netto hat man nach eigenen Angaben geprüft, den Verkauf mit einer Zeltlösung zu überbrücken, was aber aus Platzgründen nicht realisierbar sei. Die Stadt ihrerseits hat nach den Worten Esters mit der im Foyer ansässigen Bäckereikette über eine Übergangslösung im Container gesprochen – auch dies hat nicht gegriffen. Netto verweist Kunden an seine Stadtfiliale im Rustengut. Die 14 Mitarbeiter/innen in Hausen würden während des Umbaus in umliegenden Märkten eingesetzt. Das künftige Sortiment wird nach Auskunft des Discounters rund 4000 Artikel umfassen „mit Fokus auf Frische, Qualität und Regionalität“. Außerdem werde der neue Markt „ein im Branchenvergleich einzigartiges Backwarensortiment präsentieren“. Unter anderem soll es eine „Bake-off-Station“ geben (hier werden in der Regel tiefgekühlte Teiglinge aufgebacken), an der aus Klappfächern den ganzen Tag über frische Brot- und Backwaren erhältlich sein sollen. Zudem wird der Markt laut Investorin um ein Bistro-Café von rund 60 Quadratmetern ergänzt.

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