Bad Dürkheim Auch der Gast soll beim Energiesparen helfen

Im Einklang mit der Natur entspannt es sich leichter: der Wellness-Pavillon des Hotels Heusser.
Im Einklang mit der Natur entspannt es sich leichter: der Wellness-Pavillon des Hotels Heusser.

Mit den Themen Umwelt- und Naturschutz müssen sich auch Tourismusbetriebe auseinandersetzen. Energie- und Wasserverbrauch sowie das Angebot von regionalen und fair gehandelten Produkten stehen beim Umweltcheck des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) im Fokus. Hier hat sich das Dürkheimer Gartenhotel Heusser ausgezeichnet.

Als eines von sechs Beherbergungsbetrieben in Rheinland-Pfalz kann das Vier-Sterne-Haus alle Kriterien erfüllen, die für den Dehoga-Umweltcheck in Gold erforderlich sind. Die erste Auszeichnung dieser Art ging bereits 2015 an das familiär geführte Hotel, das nach einer erneuten Überprüfung damit weiterhin werben kann. Bei einer Feierstunde gab es dafür auch Glückwünsche von Bürgermeister Christoph Glogger sowie dem Dehoga-Kreisvorsitzenden Herbert Boller. Hotel-Seniorchef Georg Köhler freut es insbesondere, dass trotz der Ausstattung aller 93 Zimmer (inklusive der Konferenz- und Banketträume) mit Klimaanlage die Energiekosten nicht in die Höhe geschnellt sind. „Wir haben hier nur einen moderaten Anstieg. Befürchtet hatten wir 20 Prozent“, informierte Köhler, der die jährlichen Energiekosten auf 270.000 Euro bezifferte. Das Hotel, das 65 Mitarbeiter beschäftigt, verfügt über zwei Blockheizkraftwerke sowie Solarkollektoren. Zehn Prozent seines Energieaufwands kann das Hotel, dessen Beleuchtung ganz auf LED-Technik umgestellt wurde, damit laut Köhler selbst produzieren. Im Sommer werde die erzeugte Wärme im Wellnessbereich gebraucht. Laut Juniorchef Frank Berwing liegt es aber auch an jedem einzelnen Gast, welches Umweltbewusstsein er während seines Aufenthalts an den Tag lege. „Leider wollen viele Gäste, dass die Klimaanlage rund um die Uhr läuft und lassen ihre Zimmerkarte zum Betrieb der Anlage stecken“, bedauerte Berwing. Die Zimmermädchen seien angehalten, die Karten zu entfernen. „Dann gibt es oft Beschwerden.“ Die Bemühungen, im Gastrobereich durch regionale und fair gehandelte Produkte zu glänzen, scheiterten des Öfteren am Sortiment der Großhändler – und an den Vorlieben der Kunden. Während es beim Wein natürlich kein Problem sei, Regionales anzubieten, sei dies aber bei den Fleischwaren sehr schwierig. Berwing: „Die Gäste wollen gar nichts anderes als argentinisches Steak.“ Regionaltypische Speisen wie Leberknödel oder Saumagen vor Ort zu besorgen, sei aber kein Problem. Auch beim Gemüse könne man auf die Angebote aus der Pfalz zurückgreifen. Ohne Großhändler könne das Hotel aus Gründen der Wirtschaftlichkeit aber nicht auskommen, betonte Köhler und verwies auf die Kosten von 800.000 Euro, die im Lebensmittelbereich jährlich anfallen.

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