Comic-Salon Verleger Schott: „Viele der Zeichner sind Freunde geworden“

Verleger Schott an seinem Stand auf dem Comic-Salon in Erlangen 2018.
Verleger Schott an seinem Stand auf dem Comic-Salon in Erlangen 2018.

Der Comic-Salon in Erlangen ist alle zwei Jahre das wichtigste Treffen der Szene im deutschsprachigen Raum. Der Pfälzer Verleger Eckart Schott aus Wattenheim darf dabei nicht fehlen. Mit Peter Müller sprach er über seine Vorfreude.

Fiebern Sie dem Comic-Salon, der am 16. Juni beginnt, schon entgegen?
Der Comic-Salon ist mein zweites Event dieses Jahr nach der Intercomic in Köln-Mülheim am 7. Mai, auf dem der belgische Zeichner und Autor Hermann (Huppen) zu Gast war, der eine Auszeichnung bekam. Aber klar: Ich, mein Team – wir fiebern dem Comic-Salon entgegen.

Wie oft waren Sie mit Ihrem Verlag in Erlangen?
Schon etwa 25 Mal.

Und auf anderen derartigen Messen?
Das lässt sich nicht mehr zählen. Grob geschätzt insgesamt 300 Veranstaltungen in 30 Jahren.

Wie wichtig sind solche Veranstaltungen speziell für die Comic-Branche? Was zeichnet sie aus?
Wichtig sind sie für alle Verlage. Man kann Neuheiten präsentieren, hat direkten Kontakt mit dem Publikum und den Comic-Künstlern und -Künstlerinnen. Und man kann natürlich auch seine Titel verkaufen.

Wie groß ist der damit verbundene Aufwand für Sie als Ein-Mann-Verlag? Hilft Ihnen jemand?
Sehr groß. Ohne mein Team vom Pfälzer Comicstammtisch und Freunden wäre das nicht zu stemmen.

Sie haben immer bekannte Zeichner an Ihrem Stand. Wie läuft diese Zusammenarbeit ab?
Viele der Zeichner sind nach all den Jahren gute Bekannte oder gar Freunde geworden. Man fragt sie, und wenn sie Zeit und Lust haben, kommen sie gerne.

Wer ist dieses Mal in Erlangen dabei?
Als Künstler Olivier TaDuc, von dem ich die Serie „Chinaman“ veröffentliche. Dazu Philipp Luguy von der Serie „Tassilo“. Von beiden Künstlern erscheinen zu Erlangen neue Gesamtausgaben. Beide Künstler kenne ich schon seit etwa 20 Jahren.

Ihr Schwerpunkt liegt auf franko-belgischen Klassikern. Finden die heute noch ihr Publikum?
Ja. Vor allem, weil sich durch die Corona-Pandemie viele Menschen wieder auf das Lesen besonnen haben. Und so auch die Comics ihrer Kindheit wiederentdeckt haben, wie die Comics aus den 70er Jahren, der Zeit des legendären „ZACK“-Magazins. Allerdings sind die Auflagen im Vergleich zu damals kleiner.

Wie hat sich der Comic-Markt generell verändert in den zurückliegenden Jahrzehnten?
Es gibt viele Gesamtausgaben von alten Serien, es gibt viele neue deutsche Zeichner und Zeichnerinnen, zum Beispiel Sabrina Schmatz aus München, die es mit ihrer Serie „München 1945“ zum Carlsen-Verlag geschafft hat.

Zur Person

Eckart Schott hat 1990 seinen Verlag Salleck Publications gegründet. Er arbeitet nur mit freien Mitarbeitern zusammen. Programmschwerpunkt sind klassische Comics zumeist aus Frankreich oder Belgien wie „Buck Danny“, „Die Blauen Boys“ oder „Harry und Platte“, aber auch Comics für Kinder wie „Yakari“. Jedes Jahr bringt der 61-Jährige 20 bis 30 Titel heraus.

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