Saisonvorschau Euphorisch geht die Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz in die neue Spielzeit

Intendant Beat Fehlmann hat die Anzahl der Abonnenten um 83 Prozent steigern können.
Intendant Beat Fehlmann hat die Anzahl der Abonnenten um 83 Prozent steigern können.

Intendant Beat Fehlmann blickt mit Zuversicht auf die neue Spielzeit der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. Die „intensive Beziehungsarbeit“ brachte seit 2018 ein Plus von 83 Prozent bei den Abonnenten – trotz Pandemie.

Die rheinland-pfälzische Kulturministerin Katharina Binz zeigte sich bei der Programmvorstellung am Sitz des Orchesters in Ludwigshafen beeindruckt. Dank seiner „Innovationskraft“ sei Musik in vielfältigen Formaten „zu den Menschen gebracht“ worden. Auch hätten sich „mutige Marketingansätze“ ausgezahlt. Tatsächlich verfolgen Fehlmann und sein Team die Wandlung eines traditionellen Orchesters in eine Art „Kompetenzzentrum“.

Dem ist auch der Ausbau des Festivalstandorts Ludwigshafen verpflichtet. Beim Festival „Modern Times“ vom 31. August bis 16. September wird eine „Festivalbar“ eingerichtet, in der Besucher mit Beteiligten ins Gespräch kommen können. Zum Auftakt gibt es eine Aufführung des Stummfilmklassikers „Metropolis“ mit Livemusik unter der Leitung von Chefdirigent Michael Francis. Auf dem Programm stehen ferner Arnold Schönbergs „Pierrot Lunnaire“, Gustav Mahlers Neunte Symphonie, Werke von Nikolai Kapustin und George Gershwin sowie ein bereits ausverkaufter Musicalabend.

Abo-Reihe bringen Aufbruch in die Moderne

Auch am Saisonende steht ein Festival: das Musikfest Speyer vom 3. bis 7. Juli 2024. Es widmet sich vor allem Felix Mendelssohn, so dessen Dritter („Schottische“) Symphonie und dem „Lobgesang“ in Kooperation mit dem Domchor Speyer. Pianist und Artist in Residence Joseph Moog musiziert mit der Staatsphilharmonie Mozarts C-Dur-Klavierkonzert (Nr. 21).

Die Pfeiler im Programm sind die beiden Abo-Reihen in Ludwigshafen und Mannheim. Beide werden erweitert um Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. Mit César Francks d-Moll-Symphonie, Paul Hindemiths „Mathis der Maler“, Béla Bartóks Konzert für Orchester, Franz Krommers Oboenkonzert und Anton Bruckners Siebter Symphonie bricht das Orchester im Pfalzbau in die Moderne auf. Solistinnen und Solisten sind Nils Mönkemeyer (Viola), Sarah Traubel (Sopran), François Leleux (Oboe) und Sophie Pacini (Klavier).

Neue Reihe mit Musik anderer Kulturen

Im Rosengarten geht das Orchester noch einen Schritt weiter: Kalevi Ahos Doppelkonzert für Flöte und Harfe, Federico Gardellas Klavierkonzert (eine Uraufführung), Stefan Pohlits Komposition für Kanun und Orchester oder John Coriglianos Klarinettenkonzert sind zeitgenössische Werke, die mit Kompositionen von Franz Schubert, Antonin Dvórak und Gustav Mahler konfrontiert werden. Zu den Solistinnen und Solisten zählen etwa Marina Piccinini (Flöte), Maximilian Hornung (Cello), Tomoki Kitamura (Klavier) und Paul Meyer (Klarinette).

Mit drei „Metropol-Konzerten“ eröffnet die Staatsphilharmonie eine neue Reihe für Klänge aus anderen Kulturen, wie sie etwa das Ensemble „Colourage“ mit einheimischen Musikern und Instrumentalistinnen aus anderen Nationen präsentiert. Zusätzlich zu Formaten wie „Beethoven für alle“ oder „So um 5“ kommt das Orchester auf allein 40 Angebote für Kinder und Familien. Insgesamt stehen 154 Veranstaltungen auf dem Programm. Von den 60 Eigenveranstaltungen und 94 Gastkonzerten wird Michael Francis 31 selbst dirigieren. Sofern er das akute Unwetter in Florida, wo er ein Orchester leitet, gut übersteht, wird er zum Auftakt am Freitag am Pult stehen. Fehlmann hält sich dabei an das Motto für die neue Spielzeit: „Bleib euphorisch!“

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