Sport Wer wagt, gewinnt

Hat es im Einzel spannend gemacht: Christian Hirschmüller.
Hat es im Einzel spannend gemacht: Christian Hirschmüller.

«Ludwigshafen». Mit einem 5:4-Erfolg stürzte der BASF TC Ludwigshafen den bislang unbesiegten Tabellenführer der Zweiten Tennisbundesliga, den TV Reutlingen. Der Erfolg der Gastgeber stand bereits nach den Einzeln fest.

Die drei Niederlagen in den Doppeln trübten lediglich die Gesamtbilanz und könnten am Ende in der Matchbilanz noch eine Rolle spielen. Die Matchbilanz spielte für die Gastgeber nur eine untergeordnete Rolle. „Man kann jetzt nicht sagen, dass es uns überhaupt nicht juckt, aber wir nehmen viel lieber den Tagessieg und das Positive von diesem Tag mit“, sagte BASF-TC-Cheftrainer Steffen Neutert. Und es gab jede Menge Positives aus Ludwigshafener Sicht zu vermelden. Die 3:0-Führung nach den ersten drei Einzeln zum Beispiel. Der Erfolg von Neuzugang Benjamin Hassan überraschte dabei am wenigsten. Immerhin war es für den 24-Jährigen bereits der dritte Sieg im dritten Spiel. Sein 6:1, 6:0 gegen den Spanier Jordi Samper-Montana war fast schon eine Selbstverständlichkeit: „Er hatte eine sehr gute Vorhand, aber auf der Rückhand war er nicht so stark. Das habe ich taktisch schon ganz gut gemacht“, lobte er sich ein wenig selbst und lachte, ehe der hektische Teil des Tages begann: „Ich fliege heute Abend noch nach Finnland zu einem Challengerturnier, bei dem ich ab morgen im Einsatz bin.“ Christian Hirschmüller hatte an Punkt sechs deutlich mehr Arbeit, sah beim 5:9 im Matchtiebreak gegen Florian Fallert schon wie der sichere Verlierer aus. „Wir haben das ganze Spiel darüber gesprochen, dass er aggressiver spielen soll. Geklappt hat das aber erst bei den letzten sechs Bällen“, verriet Trainer Dominik Müller, der Hirschmüller betreute. Für reichlich Diskussionen sorgte dabei der Matchball. Die gesamte Reutlinger Mannschaft begutachtete den Ballabdruck, den der Stuhlschiedsrichter – nach ebenso eingehender Begutachtung – zugunsten des Ludwigshafeners entschieden hatte. „Ich war am Anfang sehr verkrampft“, bekannte der 26-Jährige. Eine Erklärung dafür hatte er nicht. Vor allem das neu aufgestellte Trainerteam mit Denis Gremelmayr und Dominik Müller, die Steffen Neutert unterstützen, habe ihm bislang geholfen. „Die Stimmung ist super. Es macht Megaspaß, in dieser Mannschaft zu spielen.“ Umso erleichterter war Hirschmüller, dass er sich gerade noch rechtzeitig gefangen hatte. Und sogar mit dem Matchtiebreak hat er sich inzwischen angefreundet: „Letztes Jahr habe ich fünf von fünf verloren. Dieses Jahr bis jetzt alle beiden gewonnen“, sagte er. Und auch der Erfolg von Nicola Kuhn passte ins Gesamtbild, der sich seit dem Saisonbeginn beinahe von Tag zu Tag gesteigert hat. „Es gab vor der Saison bei mir viele Änderungen“, hatte der 19-Jährige eine einfache Erklärung dafür. Kein Wunder, dass Steffen Neutert insgesamt zufrieden war: „Eine wirkliche Überraschung war eigentlich in keinem Spiel dabei. Wir waren eben einfach besser“, erklärte er. Tristan Lamasine und Denis Gremelmayr besorgten die Punkte vier und fünf. Und es hätte sogar ein 6:0 nach den Einzeln werden können, aber ausgerechnet Constant Lestienne fehlte im Spitzeneinzel ein wenig Fortune. So spielten sie Einzel: Constant Lestienne - Lorenzo Giustino 7:6, 3:6, 8:10, Nicola Kuhn - Inigo Cervantes 6:3, 6:4, Tristan Lamasine - Gerard Granollers-Pujol 6:3, 6:4, Benjamin Hassan - Jordi Samper-Montana 6:1, 6:0; Denis Gremelmayr - Andreas Haider-Maurer 6:4, 6:3, Christian Hirschmüller - Florian Fallert 6:7, 6:3 Doppel: Kuhn/Lamasine - Giustino/Granollers-Pujol 5:7, 6:1, 4:10, Lestienne/Hirschmüller - Cervantes/Samper-Montana 3:6, 6:7, Gremelmayr/Vincent Schneider - Haider-Maurer/Fallert 4:6, 6:3, 9:11.

x