Sport Señor selbstkritisch

Stark gegen Bietigheim: Gedeón Guardiola.
Stark gegen Bietigheim: Gedeón Guardiola.

«Kronau-Östringen.» Die Bundesliga biegt auf die Zielgerade ein. Die Rhein-Neckar Löwen spielen morgen, 12.30 Uhr, bei der MT Melsungen. Das Ansinnen ist klar: Das Team will auf dem dritten Platz verweilen, die Hessen trachten danach, sich für den EHF-Cup zu qualifizieren

Es sind ungewohnte Tage für die Löwen. Erstmals seit Jahren ist der zweimalige Meister außen vor, wenn es um den Titel geht. So gab es für die Spieler diese Woche noch ein bisschen Freizeit. „Ich bin nicht enttäuscht, weil wir außer dem Supercup keinen Titel geholt haben. Ich finde, dass die Mannschaft immer alles gegeben hat. Es fehlte uns auch ein bisschen Glück bei einigen Spielen“, meinte Abwehr-Chef Gedeón Guardiola. Der Spanier sagte der RHEINPFALZ: „Es ist ein hartes Jahr gewesen. Wenn wir Bundesliga und Champions League spielen, dann ist es immer eine Saison mit vielen anstrengenden Spielen und ab und zu mal ohne Pause.“ Der 34-Jährige hat noch einen bis zum 30. Juni 2020 gültigen Vertrag. Guardiola spielt seit 2012 bei dem Klub, war maßgeblich an allen Titeln beteiligt. Mit Hendrik Pekeler (nun THW Kiel) war er während der sehr erfolgreichen Ära im Innenblock eine Wucht. Als er sich im vergangenen Jahr schwer beim Hanteltraining verletzte und in der Rückrunde komplett ausfiel, veränderte sich die Statik im Spiel der Löwen. Mit Ach und Krach holte die Mannschaft erstmals den DHB-Pokal, in der Meisterschaft ging ihr aber die Puste aus. Guardiola zeigt sich mit Blick auf diese Spielzeit selbstkritisch: .„Ich war enttäuscht von mir selbst. Am Anfang der Saison habe ich keine gute Leistung gezeigt. Ich war noch nicht hundertprozentig fit nach der Verletzung, aber es ist dann besser gelaufen.“ Seine neuen Partner waren Ilija Abutovic und Jesper Nielsen, sie mussten sich erst finden. Am Sonntag machte Guardiola eine klasse Spiel beim 30:15 gegen die SG BBM Bietigheim. Wie es nächstes Jahr ausschaut, kann Guardiola, Weltmeister und Europameister mit Spanien, noch nicht sagen. „Ich habe einen Vertrag bis 2020 und danach weiß ich es noch nicht. Die Rhein-Neckar Löwen sind meine Mannschaft und ich werde nächste Saison alles dafür tun, um wieder Titel zu holen“, betonte Guardiola und schob hinterher: „Natürlich möchten ich und meine Familie lange Zeit bei den Löwen bleiben.“ Löwen-Geschäftsführerin Jennifer Kettemann erklärte gestern Abend, der neue Löwen-Trainer Kristian Andresson habe noch nicht mit Guardiola zusammen gearbeitet. „Er wird sich nach seinem Amtsantritt am 1. Juli schnell ein Bild von unserer Mannschaft machen. Wir sollten ihm die nötige Zeit geben“, betonte sie.

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