Sport Mannheimer Adler: Doppelschlag sorgt für Wende

Die Adler Christoph Ullmann (rechts) und Marcel Goc (vorne) im Clinch mit den Münchnern Jonathan Matsumoto (links) und Derek Jos
Die Adler Christoph Ullmann (rechts) und Marcel Goc (vorne) im Clinch mit den Münchnern Jonathan Matsumoto (links) und Derek Joslin.

Glückliche Adler Mannheim schlagen den lange Zeit dominierenden Meister aus München mit 4:2.

Mit einem glücklichen Heimsieg gelang den Adlern Mannheim der 1:1-Ausgleich in der Halbfinal-Play-off-Serie der Deutschen Eishockeyliga gegen den EHC Red Bull München. Mit 4:2 (1:1, 0:0, 3:2) gewannen die Mannheimer gestern vor 13.000 Zuschauern in der ausverkauften SAP-Arena. Ein Doppelschlag acht Minuten vor dem Ende durch Christoph Ullmann und Luke Adam ließ mausetote Adler wieder abheben.

Münchener Dominanz

Bis dahin war die Partie eine Machtdemonstration des amtierenden Meisters, die sich allerdings nicht in Toren niederschlug. Da stand es nach 40 Minuten nur 1:1, obwohl die Münchner das Spiel ab der zehnten Minute deutlich dominiert hatten. Nur Dennis Endras im Adler-Tor stemmte sich gegen die Übermacht der Münchner, denen immer wieder durch leichte Fehler im eigenen Drittel der Weg zum Adler-Tor geebnet wurde. Als hinter Endras nach 32 Sekunden im Schlussdrittel der Schuss Jason Jaffrays zum 2:1 für den Gast einschlug, schien die Messe endgültig gelesen zu sein.

Ein echter Glücksfall

Zu deutlich waren die Kräfteverhältnisse auf dem Eis, und es bedurfte eines echten Glücksfalls, dass sich daran noch etwas änderte. Marcel Goc gab die Scheibe in die Mitte, wo Christoph Ullmann energisch nachsetzte. Der Puck ging über die Linie, aber die Schiedsrichter bemühten lange den Videobeweis, ehe sie den Treffer anerkannten (53.). Der Jubel war noch nicht verklungen, da legte Luke Adam mit einem trockenen Knaller nach. Das Spiel war gekippt, und der Schuss ins leere Tor von Adler-Kapitän Marcus Kink war 44 Sekunden vor Schluss nur noch die Kirsche auf der Torte.

Adler mit besserem Start

Adler-Trainer Bill Stewart hatte seine Reihen kräftig durcheinandergewirbelt. Für den verletzten Carlo Colaiacovo rückte Aaron Johnson in die Verteidigung. Für Mathias Plachta kam Ryan MacMurchy in die Sturmreihe von Luke Adam und Chad Kolarik. Die Münchner mussten nur den gesperrten Steven Pinizotto ersetzen. Dabei erwischten die Adler den besseren Start. Thomas Larkin traf schon nach 39 Sekunden zum 1:0. Bei seinem harmlosen Schlenzer in Richtung Danny Aus den Birken war dem EHC-Keeper offensichtlich die Sicht verdeckt. Den Adlern war’s egal. Sie hatten den ersehnten Führungstreffer erzielt, bestimmten auch in der Folge die Partie. Brent Raedeke hätte nachlegen können, aber bei seinem doppelten Nachschuss war Münchens Torwart zur Stelle (4.).

Sieg mit Glück

Erst die unnötige Strafe Daniel Sparres (10.) sorgte für den Bruch im Spiel der Adler. Immer mehr übernahm der Meister das Kommando, vergaß dabei aber das Toreschießen. Erst gegen Yannic Seidenberg (17.) musste sich Dennis Endras geschlagen geben. Ein Tor, bei dem Verteidiger Denis Reul die Hauptschuld traf, der den Puck nicht energisch genug klärte. Nur eine von vielen Nachlässigkeiten, die von den Münchnern normalerweise sofort bestraft werden. Gestern fehlte diese Effizienz zum großen Glück für die Adler, denen die Frische in Kopf und Beinen fehlte. Aber auch mit Glück kann man Eishockeyspiele gewinnen, und das war gestern auf Seiten der Adler.

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